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BISC bei Katzen

BISC ist eine seltene Tumorerkrankung durch Papillomaviren. Sie zeigt sich oft als dunkle Hautverfärbungen mit Krusten. Die Behandlungsoptionen umfassen Imiquimod und den CO2 Laser.

Written by
Dr. Ursula Mayer

Was ist BISC? 

BISC (Bowenoid in situ carcinoma) ist eine seltene, Papillomavirus induzierte tumoröse Proliferation der Haut bei älteren Katzen. Sie ist gekennzeichnet durch tumoröse Keratinozyten der obersten Hautschicht (Epidermis = Oberhaut) ohne Durchbruch durch die Basalmembran in die darunter liegende Dermis (Lederhaut).  

Welche Anzeichen zeigen die Katzen? 

Meist kommt es zu ein bis mehreren Stellen (ca. 0,5-3cm), mit dunkler Verfärbung der Haut, teils Schuppen bis zu festanhaftenden dunklen Krusten. Diese sind oft nicht symmetrisch verteilt. Sie werden vorwiegend zufällig beim Streicheln bemerkt, da sie Anfangs von Haaren überdeckt sind und die Katzen häufig nicht zu stören scheinen. Die volle Ausbreitung wird in der Regel erst nach Schur sichtbar und kann sehr großflächig sein. 

Abbildung 1 mehrere BISC Läsionen Vorderbrust 

Abbildung 2 Nahaufname BISC Läsion

Was ist das Risiko bei BISC? 

Die BISC Stellen können sich zu einem tieferen Tumor, dem Plattenepithelkarzinom weiterentwickeln, welches die Basalmembran bis in die Lederhaut hinein durchbricht. Dieser streut (metastasiert) zwar oft erst spät im Verlauf, frisst sich jedoch immer tiefer in die Haut hinein. Dadurch kommt es zu blutigen, nicht heilenden Geschwüren, welche schmerzen und beleckt werden. Gerade an exponierten Stellen ohne viel Gewebe darunter (z.B. Kopf, Pfoten), kann es dann schwer werden diesen Tumor rechtzeitig vollständig (1-2 cm im Gesunden) zu entfernen. Später kommt es dann zu Tumorausbreitung mit Metastasen am häufigsten in die Lunge und regionalen Lymphknoten. 

Abbildung 3: krustige BISC Läsionen Pfote

Wie wird BISC diagnostiziert? 

Leider oft relative spät im Verlauf, da das Anfangsstadium vom Besitzer verpasst werden kann oder als harmlos eingestuft wird. Da die Erkrankung selten ist wird sie teils auch von Haustierärzten nicht schnell diagnostiziert. Zuweilen sind dann schon Stellen mit Übergang zum Plattenepithel vorhanden. 

Die Diagnose wird mittels Histophatologie einer Hautgewebeprobe (Biopsie) gestellt. 

Wie kann BISC behandelt werden? 

Behandlung mancher v.a. durch Viren ausgelöster Tumor erfolgreich verwendet und ist auch bei Katzen schon angewendet worden. Imiquimod stimuliert das unspezifische und zelluläre Immunsystem, was zu einer starken Entzündungsreaktion und einem Absterben des Tumorgewebes führen kann. Die Creme ist nicht günstig, muss über mehrere Wochen bis Monate regelmäßigen 2-3 x Woche Auftragung werden und darf nicht abgeschleckt werden. Nebenwirkungen traten bei 40% der Katzen in einer Studie auf. Diese sind lokale Hautrötung und -reizung durch die starke Immunreaktion (bei 25%), erhöhte Leberwerte, Blutbildveränderungen (Neutropenie), Inappetenz und Erbrechen. 

Abbildung 4 Nahaufname krustige BISC Läsion 

Abbildung 5 seitlicher Rumpf mit multiplen BISC Läsionen 

Alternativ kann mittels CO2 Laser das veränderte oberflächliche Gewebe in Narkose verdampft werden. Mit dem CO2 Laser kann man mm genau arbeiten und so nur die betroffene Schicht entfernen. Es bleibt eine Wunde, die mit einer Verbrennung 1. Grades vergleichbar ist und je nach Flächengröße i.d.R. innerhalb von 2-4 Wochen ausheilt. In dieser Zeit dürfen die Katzen nicht daran Lecken und die Stellen müssen auf eine gute Heilung kontrolliert werden. Anschließend an die OP zeigen die Katzen kaum Schmerzreaktionen und meist ein gutes Allgemeinbefinden. Was wahrscheinlich auf die Vorteile des Co2 Lasers zurück zu führen ist: Versiegelung von Blut- und Lymphgefäßen (weniger Blutung und Wundschwellung, gut Sicht bei der OP), hinterlassen eines sterilen Wundbettes (weniger postoperative Infektionen) und Versiegelung von Nervenenden (weniger postoperativer Schmerz). 

Es gibt aktuell leider keine Therapie, die das Auftreten neuer Läsionen verhindert. Daher müssen neue Läsionen wieder behandelt werden. Co2 Laser führen wir je nach Fall alle 6-12 Monate durch. 

 

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