Akupunktur Hund: Was ist das?

Die Bezeichnung „Akupunktur“ ist aus den lateinischen Worten für Punkt (acus) und stechen (pungere) abgeleitet worden, im Chinesischen heißt die Methode „Zhen Jiu“, was sich mit „stechen und brennen“ übersetzen lässt. Die Akupunktur ist eine regulationsmedizinische Methode. Sie stammt ursprünglich aus der traditionellen chinesischen Medizin, die mehrere tausend Jahre alt ist. Bereits europäische Seefahrer brachten im 13. Jahrhundert Berichte darüber mit; in China gibt es Belege, die auf eine Nutzung ab etwa 500 v. Chr. hinweisen. Sowohl Menschen als auch Tiere wurden – und werden – damit behandelt.

Zu den grundsätzlichen Konzepten der Akupunktur zählen die Meridiane. Dabei handelt es sich um Leitbahnen für Lebensenergie (Qui). Auf diesen Bahnen liegen die Akupunkturpunkte auf der Körperoberfläche. Sie sind bestimmten Organen oder Systemen zugeordnet und stehen zudem alle miteinander in Verbindung. Bei einer Störung des Energieflusses, so die Theorie, kommt es zu Erkrankungen. Mittels spezieller Nadeln, die in die Akupunkturpunkte gestochen werden, sollen die Störungen behoben werden. Die Energie kann fließen und der Körper das Problem selbst beheben.

Akupunktur Hund: Welche Methoden gibt es?

Verschiedene Richtungen der Akupunktur setzen eigene Schwerpunkte: So kann z.B. immer nur genau eine Nadel für ein Problem gesetzt werden, es kann hauptsächlich mit Rückenpunkten oder mit der Ohrakupunktur gearbeitet werden. Bei letzterer nutzt man die Tatsache, dass der gesamte Körper in Form von Akupunkturpunkten in der Ohrmuschel vertreten ist.

Akupunktur Hund: Wie sie wirkt

Die genaue Wirkung der Akupunktur bei Hunden zu erklären, ist schwierig. Das Konzept von Energieströmen im Körper klingt auf den ersten Blick für viele Menschen sehr fremd. Allerdings gibt es bereits Nachweise, dass die Akupunktur bei manchen Erkrankungen gut wirkt. Für andere fehlen belastbare wissenschaftliche Erkenntnisse. Durch ihre bereits Jahrtausende währende Geschichte gibt es allerdings unzählige positive Berichte aus der Praxis, sowohl bei Menschen wie auch Tieren. Deswegen hat die Akupunktur für Hunde nach wie vor bzw. immer mehr ihre Berechtigung in der tiermedizinischen Praxis.

Akupunktur Hund: Wie wird sie durchgeführt?

Sie möchten, dass Ihr Hund mit Akupunktur behandelt wird? Wählen Sie am besten einen hochqualifizierten Tierarzt aus: Mit der Zusatzbezeichnung „Akupunktur“ erhält er oder sie umfangreiches Wissen über diese Heilmethode und ihre Wirkung sowie Risiken. Gleichzeitig hat ein solcher Tierarzt breites Wissen über mögliche Erkrankungen und deren anderweitige Behandlung, wenn die Akupunktur dafür ungeeignet sein sollte.

Nach einer eingehenden Untersuchung wird der Tierarzt entscheiden, welche Akupunkturpunkte des Hundes er stimulieren möchte. Die dafür extra hergestellten Nadeln sind leicht flexibel und können daher z.B. bei Bewegungen nicht abbrechen oder das Tier verletzen. Sie werden am richtigen Punkt ca. 1-3mm tief in die Haut gestochen. Dies schmerzt wenig bis gar nicht und die meisten Hunde machen das sehr gut mit. Die Nadeln wirken dann für etwa 20 Minuten. Während dieser Zeit sollte der Hund ruhig z.B. auf einer Decke liegen. Viele Tiere werden von allein immer gelassener, weil die Akupunktur meist entspannend wirkt. Am Schluss der Zeit werden die Nadeln wieder abgesammelt. Manche fallen vorher von allein ab – dann haben sie bereits ihren Effekt gehabt.

Die vorangehende Untersuchung und die Akupunktur sowie eine kurze Nachruhphase brauchen ihre Zeit – planen Sie also für einen Akupunkturtermin beim Tierarzt ausreichend Platz im Kalender ein, um Stress zu vermeiden. Ihren Hund auf die Akupunkturtherapie vorbereiten müssen Sie aber in der Regel nicht - falls doch, wird Ihr Tierarzt Sie darauf aufmerksam machen.

Je nach Schwere und Art der Erkrankung wird anfangs häufiger, später in größeren Abständen genadelt. Meist sind es Behandlungen im Abstand von 2-3 Wochen.

Akupunktur Hund: Besonderheiten

Neben Nadeln können Akupunkturpunkte auch mit Laser oder Moxibustion (Verglühen von getrocknetem Beifuß) angeregt werden. Deren Wärme dringt tief in das erkrankte Gewebe ein und stößt Heilungsprozesse an. Die Goldimplantation schließlich bedeutet eine Dauerstimulation. Dazu werden Goldkugeln oder -drähte am gewünschten Akupunkturpunkt implantiert (dies ist eine kleine Operation).

Akupressurpunkte Hund: Wenn man die Akupunkturpunkte des Hundes massiert, bezeichnet man dies als Akupressur. Der Vorteil der Akupressur ist: Jeder kann sie durchführen und Hunde scheinen dies durch gezieltes Benagen oder Lecken bestimmter Hautpartien regelmäßig zu tun.

Akupunktur Hund: Gegen welche Krankheiten wird sie eingesetzt?

Die Hundeakupunktur kann gegen zahlreiche Störungen eingesetzt werden. Klassisch waren insbesondere chronische Gelenk- und Muskelbeschwerden Anwendungsgebiete der Akupunktur beim Hund. Mittlerweile werden aber auch Atemwegserkrankungen, Störungen der Fortpflanzung oder Stoffwechselerkrankungen damit behandelt. Insbesondere in der Schmerzbehandlung lassen sich sehr gute Erfolge der Akupunktur sehen: Sie senkt den Bedarf an Schmerzmitteln und damit die Belastung der inneren Organe.

Übrigens: Wie viele komplementärmedizinischen Methoden wird auch die Akupunktur beim Hund oft begleitend zu z.B. einer klassischen Allergie- oder Schmerztherapie eingesetzt. Die Kombination verschiedener Heilungsansätze zeitigt immer öfter und nachweislich bessere Ergebnisse als die Verwendung einer einzigen Methode. 

Weitere Verfahren der Regulationsmedizin sind die Osteopathie (Osteopathie Hund) und die Homöopathie (Homöopathie Hund). Ebenso wie die Akupunktur, sollen sie die Selbstheilungskräfte anregen, arbeiten dabei aber mit anderen Herangehensweisen.

Akupunktur Hund: Fazit

Die Akupunktur für den Hund kann eine gute Methode gegen verschiedene Erkrankungen oder Schmerzzustände sein und findet immer breitere Anwendung in der tiermedizinischen Praxis.

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