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Wie Kinder kommen auch Haustiere zunächst zahnlos auf die Welt. Mit 4 Wochen brechen bei Hund und Katze die Schneidezähne durch. Im Alter von 12-14 Wochen wechseln die ersten Schneidezähne. Danach wechseln die ersten Prämolaren, und Eckzähne. Mit dem Wechsel der Reißzähne mit ca. 5-6 Monaten ist der Zahnwechsel abgeschlossen. Der nachwachsende bleibende Zahn löst dabei langsam die Wurzel des Milchzahnes auf und verwendet das abgebaute Material. Schließlich fällt der wurzellose Zahn aus. So hält sich das Gerücht, Milchzähne hätten keine Wurzeln.

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Bei der Katze sind Zahnwechselstörungen selten. Beim Hund - und hier vor allem bei kleinen Rassen wie Dackeln, kleinen Terriern und Pudeln - kommen sie jedoch sehr häufig vor. Die Bilder rechts zeigen eine kleine Dackel-Hündin. Bei ihr kommen die bleibenden Eckzähne sowohl im Unterkiefer wie im Oberkiefer, ohne dass die Milchzähne ausgefallen wären. Der abgebildete rechte Oberkiefer-Milcheckzahn hatte eine Krone von 9 mm Länge. Nach dem Zahn-Ziehen erwies sich die Wurzel als 13 mm lang. Sie war nicht zurückgebildet worden, der Zahn konnte deshalb nicht ausfallen.

Da die bleibenden Zähne im Unterkiefer in Richtung Zunge und die Eckzähne im Oberkiefer nach vorne ausweichen mussten entstand eine Zahnfehlstellung in beiden Kiefern mit zur Zunge hin verlagerten Unterkiefereckzahnspitzen und viel zu wenig Platz zwischen den Schneidezähnen und Eckzähnen im Oberkiefer. Die Eckzähne des Unterkiefers trafen bei Schluss des Fanges dadurch die Gaumenschleimhaut.

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Werden diese Zähne nicht schnell gezogen, zeigen sich die Konsequenzen dieser Zahnwechselstörung innerhalb kurzer Zeit Im Gaumen entstehen durch die fehlgestellten Zähne Einbisse, die bis weit in den Knochen hineinreichen und schwere Entzündungen hervorrufen können.

Ist eine Fehlstellung der bleibenden Zähne zu befürchten, können ein frühes Ziehen der Milcheckzähne und gegebenenfalls eine
kieferorthopädische Behandlung bei diesen Hunden ein vollständig normales Gebiss mit optimaler Funktion herstellen. Je eher die Behandlung einsetzt, desto geringer sind für den Hund die Beschwerden und für den Besitzer der Aufwand.

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Die Erkrankungsursache ist eine Resorptionsstörung der Milchzahnwurzeln, die Behandlung kann durch Zahnextraktion mit anschließender schmerzloser kieferorthopädischer Behandlung erfolgen. Die Behandlung sollte frühzeitig beginnen: Im Idealfall erfolgt die Extraktion sofort, nachdem wenn klar ist, dass Milch- und bleibende Zähne gemeinsam vorhanden sind. Die KFO-Behandlung kann nach Abheilen der Extraktionswunde beginnen, in der Regel 2 Wochen später, also in der Regel im 5. Lebensmonat. Bei den meisten Tieren dauert die Behandlung zwischen 1 und 6 Wochen.

© Dr. Staudacher, AniCura Aachen

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