Hund taumelt – Ursachen und richtiges Handeln

Tollt Ihr Hund fröhlich umher und kann sich dann plötzlich nicht mehr auf den Beinen halten? Ihr Hund taumelt und zittert, hält seinen Kopf schief oder erbricht? Im Folgenden erfahren Sie, was es damit auf sich hat, wenn Ihr Hund taumelt und wie Sie am besten reagieren.

Hund taumelt aufgrund von Gleichgewichtsstörungen 

Die Hauptursache ist oftmals eine Störung des Gleichgewichtssystems. Das Gleichgewichtsorgan von Hunden ist im Innenohr lokalisiert. Es erfasst Drehbewegungen sowie geradlinige Beschleunigung. Die dort gewonnenen Sinneswahrnehmungen werden über den Gleichgewichtsnerv ins Gehirn weitergeleitet und dort verarbeitet. So wird die Körper- und Augenposition mit der Kopfhaltung koordiniert und wenn nötig korrigiert. Störungen des Gleichgewichtssystems führen in der Regel zu Übelkeit, Kopfschiefhaltung und auch dazu, dass Ihr Hund im Kreis läuft oder taumelt. 

Schwankt Ihr meist älterer Vierbeiner aufgrund einer Gleichgewichtsstörung, so hat er vermutlich das sogenannte Vestibulärsyndrom. Dabei handelt es sich um eine plötzliche, unerklärliche Störung des Vestibularapparats,hierher gehört “DER Vestibularapparat” also des Gleichgewichtsorgans. 

Der Vestibularapparat ist das Gleichgewichtsorgan und befindet sich im Innenohr zwischen dem Trommelfell und der Hörschnecke. Der Vestibularapparat dient:

  • der Orientierung im Raum,
  • der aufrechten von Kopf- und Körperhaltung, 
  • und dem Bewusstsein von Stehen, Liegen, Bewegung und Ruhe.

Deshalb kommt es bei einem Versagen des Vestibularapparats in erster Linie zu Gleichgewichtsstörungen bei denen Ihr Hund taumelt oder sogar umfallen kann. 

Die vollständige Bezeichnung lautet „idiopathisches geriatrisches Vestibulärsyndrom beim Hund“. ,,Idiopathisch’’ bedeutet, dass dieses Krankheitsbild auftritt, ohne dass es dafür einen Grund gibt. ,,Geriatrisch’’ meint, dass die Erkrankung hauptsächlich bei älteren Hunden vorkommt. Jedoch können auch junge Tiere davon betroffen sein. Die Krankheit kommt sowohl bei Hunden als auch bei Katzen vor. 

Vestibulärsyndrom – Ursachen 

  • Durchblutungsstörung
  • Hirninfarkt oder -blutung
  • Bluthochdruck
  • Entzündungen
  • Tumore
  • angeborene / degenerative Erkrankungen z.B ganz selten Schilddrüsenunterfunktion

Die Liste zeigt nur Beispiele auf und ist nicht vollständig. Ob Ihr Vierbeiner unter dem Vestibulärsyndrom leidet und was die genaue Ursache dafür ist, lässt sich nur durch eingehende Untersuchungen beim Tierarzt feststellen. Diese fallen je nach Alter, Rasse und klinischem Befund unterschiedlich aus. 

Vestibulärsyndrom – Symptome 

Ihr Hund taumelt und fällt um, stolpert, dreht sich im Kreis (Manegebewegung) oder kann teilweise überhaupt nicht mehr gehen. 

Im Rahmen des Vestibulärsyndroms können ebenfalls eine Schiefhaltung des Kopfes (in Richtung der Störung) sowie ein rhythmisches Augenzucken (Nystagmus) auftreten. Außerdem kann Ihrem Tier schwindelig werden und es kann sogar sein Futter erbrechen oder gar nicht mehr fressen wollen.

Das Vestibulärsyndrom kündigt sich nicht an und kann von einer Minute auf die nächste auch ganz ohne (bekannten) Grund auftreten. Das ist für viele Tierhalter das Erschreckende an dieser Erkrankung. 

Weitere Ursachen für das Taumeln 

Wenn Ihr Hund taumelt, muss nicht zwangsläufig das Vestibulärsyndrom dahinter stecken. Folgende Ursachen können ebenfalls ein schwankendes Gangbild hervorrufen: 

  • Störungen im Gehirn, z.B. Tumore
  • Ohrenentzündungen
  • Epileptischer Anfall 

Zur Klärung der genauen Ursache ist ein Tierarztbesuch notwendig, sofern Ihr Hund taumelt und immer einmal wieder umfällt. 

Das können Sie tun, wenn Ihr Hund taumelt:

  • Lassen Sie Ihren Hund zur Ruhe kommen.
  • Vermeiden Sie vorerst hastige Spiele, Spaziergänge und wenn möglich Autofahrten.
  • Stellen Sie ausreichend Wasser bereit. 
  • Verständigen Sie bei langanhaltendem oder immer wiederkehrendem Taumeln einen Tierarzt oder eine Tierklinik.

© Anicura

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