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Giftköder Alarm

Leider kommt es immer wieder vor, dass Hunde beim Gassigehen giftige Dinge fressen. Nicht immer passiert dies aus Versehen, manchmal werden diese auch mutwillig ausgelegt. Was Giftköder sind, wie Sie Ihren Hund davor schützen können und was der Giftköder-Alarm ist, erklären wir im Folgenden.

Was sind Giftköder?

Bei Vergiftungsgefahren draußen sollte unterschieden werden: Giftköder sind mutwillig ausgelegte Dinge, z. B. vergiftete Wurststücke oder Futter mit Nadeln, Angelhaken oder Nägeln. Es gibt auch Giftköder, die eigentlich z. B. für Ratten. gedacht sind. Sie können ebenfalls für andere Haustiere, wie Hunde und Katzen, gefährlich sein. Wurden diese fachgerecht ausgebracht, sind sie aber als Rattengift gekennzeichnet und in für Hunde und Katzen unzugänglichen Köderboxen ausgelegt.

Ebenfalls manchmal für den Hund gefährlich, aber natürlich keine Giftköder, sind durch Gift umgekommene Tiere (Mäuse, Ratten, Vögel). Auch Pestizide, Giftpflanzen und Abfälle be- und unbekannter Herkunft sind möglicherweise giftig für den Hund. (Denken Sie an Zigarettenstummel, Essensreste u. Ä.)

Giftköder-Alarm: Wo finden sich Giftköder und wie sehen sie aus?

Diese Fragen lassen sich leider nicht pauschal beantworten. Theoretisch können Giftköder überall draußen zu finden sein und sogar unbemerkt über Ihren Gartenzaun kommen. Klassisch sind jedoch Wegränder und Gebüsche sowie Parks. Wenn sich schon auf den Futterbrocken andersfarbige Punkte abzeichnen, sollten bei Ihnen die Giftköder-Alarmglocken läuten. Aber auch harmlos aussehendes Hundespielzeug o. Ä. kann präpariert sein.

Wie schütze ich meinen Hund vor Giftködern?

Am wichtigsten ist, dass Ihr Hund draußen schlicht nichts frisst. Dafür muss er jederzeit abrufbar sein und sollte klare Verbotssignale wie „Aus“, „Nein“ oder „Pfui“ sofort umsetzen und von dem gefundenen Teil ablassen. Manche Trainer nutzen auch einen „Alarmschrei“ für besondere Situationen. Dieser signalisiert dem Hund dann Gefahr statt Verbot und sorgt ebenfalls dafür, dass er sofort aufhört zu fressen und sich z. B. hinsetzt. Dies lässt sich gut trainieren und rettet im Ernstfall Leben.

Außerdem müssen Sie Ihren Hund permanent im Auge haben, um zu sehen, was er gerade tut. Da das zur Aufsichtspflicht ohnehin dazu gehört, sollte dies selbstverständlich sein. Allerdings kennen es viele Hundehalter auch, dass ihr Vierbeiner mal spontan im Gebüsch „verschwindet“…

Wenn andere Hundehalter Giftköder-Alarm schlagen oder Sie davon gelesen haben, sollten Sie – zeitlich begrenzt – besonders vorsichtig sein. Dazu zählt das genaue Beobachten des Hundes, strenges an-der-Leine-führen sowie ggfs. das Meiden einer bestimmten Gassistrecke, bis Entwarnung gegeben wurde. Leider tritt das Giftköder Problem in einigen Regionen immer wieder auf, da die Verursacher selten gefunden werden können.

Giftköder-Alarm: Wo finde ich Warnungen?

Halten Sie Kontakt zu anderen Hundehaltern, analog und digital. Es gibt viele Seiten, auf denen vor möglichen Giftköder Problemen gewarnt wird. Eine davon ist der Giftköder-Radar. Hier werden auch Funde von Tierärzten bestätigt. Denn nicht immer entpuppt sich der Giftköder-Alarm als zutreffend. Wenn Sie Giftköder gefunden haben oder Ihr Hund womöglich sogar erkrankt war, können Sie diese hier ebenfalls eintragen. 

Auch Gerüchte über Menschen, die eindeutig etwas gegen Hunde haben, machen unter Hundebesitzern schnell die Runde. Halten Sie Augen und Ohren offen, ob jemand Giftköder-Alarm schlägt. Lokale Zeitungen berichten ebenfalls von Giftköder-Funden.

Giftköder-Alarm App

Die Giftköder-Radar-Seite gibt es auch als App fürs Smartphone. Mit dieser Giftköder-Alarm-App können Sie direkt relevante Warnungen für Ihr Gebiet abrufen und auch selbst Giftköder-Alarm schlagen, wenn Sie verdächtige Gegenstände auf Ihrer Gassirunde gefunden haben.

Mein Hund frisst schlicht alles! - Wie soll ich ihn bei Giftköder-Alarm schützen?

Insbesondere Welpen und junge Hunde können Phasen haben, in denen sie einfach alles ins Maul nehmen. Da ist dann kaum zu kontrollieren, was davon wieder ausgespuckt wird. Dieses Verhalten muss unbedingt abtrainiert werden! 

In seltenen Fälle könnte das Aufnehmen von fremden Gegenständen auch ein Hinweis auf eine Fehl- oder Mangelernährung sein. Fragen Sie hierzu gern Ihren Tierarzt.

Wenn Ihr Vierbeiner gerade in so einer Phase ist und Sie nicht kontrollieren können, was er draußen aufnimmt, sollten Sie bei Giftköder-Alarm ggfs. streckenweise einen Maulkorb verwenden. Dies ist natürlich nur eine Vorsichtsmaßnahme und sollte nicht dauerhaft gemacht werden!

Trainingstipps – nicht nur bei Giftköder-Alarm hilfreich

Verschiedene Übungen bzw. Signale sind – nicht nur bei Giftköder-Alarm – sinnvoll und hilfreich.

  • Aufmerksamkeit: Trainieren Sie mit Ihrem Vierbeiner, dass er Ihnen auf Kommando seine Aufmerksamkeit schenkt und grundsätzlich immer mit „einem Ohr“ bei Ihnen ist. Das erleichtert das Abrufen.
  • Rückruf: Für Notfälle sollte der Rückruf (nicht gleichbedeutend mit dem normalen „Komm her“) gut geübt sein. 
  • Beutetausch: Sie trainieren mit harmlosen Dingen, dass Ihr Hund gefundene Gegenstände hergibt und gegen ein Leckerli tauscht.

Ziele der Erziehung sollten sein:

  • der Hund schenkt Ihnen immer Gehör.
  • er lässt sofort von etwaigen Funden ab.
  • er lässt sich jederzeit zurückrufen.

Beginnen Sie diese Übungen schon im Welpenalter und bleiben Sie am Ball! Sie müssen regelmäßig wiederholt werden, damit sie „sitzen“.

Im Zweifel retten Sie Ihrem Hund bei Giftköder-Alarm damit das Leben!

Welche Vergiftungssymptome können auftreten?

Leider sind Vergiftungssymptome sehr vielfältig. Am häufigsten treten Erbrechen, Durchfall und Zittern oder Speicheln auf. Aber es sind auch andere Krankheitsanzeichen möglich. Lesen Sie hier mehr zu Vergiftungen bei Hunden.

Wichtig: Hat der Hund etwas potentiell Giftiges gefressen, fahren Sie schnellstmöglich zum Tierarzt! Auch, wenn noch keine Symptome sichtbar sind, kann eine rasche Behandlung lebensrettend sein. Und tun Sie dies lieber einmal zu früh oder zu oft, obwohl Ihr Liebling doch etwas Harmloses aufgenommen hat. Nicht immer wissen wir genau, was unsere Vierbeiner so fressen und ein vorbeugender Tierarztbesuch ist definitiv besser, als zu spät zu reagieren.

Sollte Ihr Hund erbrechen, tüten Sie einen Teil davon ein und bringen es mit zum Tierarzt. Auch, wenn er etwas gefressen hat und Sie wissen nicht, was es ist, bringen Sie die Reste mit. Diese Dinge können wertvolle Hinweise darauf geben, ob Ihr Liebling tatsächlich etwas Giftiges gefressen hat.

Hat Ihr Hund etwas aufgenommen, das nicht für ihn bestimmt war, ist es evtl. sinnvoll, Erbrechen mit einem Medikament herbeizuführen. Dies ist aber nur in einem kurzen Zeitfenster nach der Aufnahme möglich, genauso, wie die Ausleitung über andere Wege. Daher im Zweifelsfall schnell zum Tierarzt!

Wenn Sie von Giftköder-Alarm in Ihrer Region wissen, teilen Sie dies dem Tierarzt auch mit, wenn Sie mit Ihrem Hund vorstellig werden.

Tipp: Speichern Sie die Nummer eines Notfall-Tierarztes in Ihrem Handy! So haben Sie sie schnell griffbereit und müssen nicht erst recherchieren, welche Praxis überhaupt Notdienste anbietet. Dies ist insbesondere nachts und am Wochenende wichtig.

Giftköder-Alarm: Fazit 

Leider gibt es keinen absoluten Schutz gegen Giftköder für Hunde. Ein gewisses Training schützt Ihren Liebling allerdings davor, auf Spaziergängen alles Mögliche zu fressen. Halten Sie Kontakt zu anderen Hundebesitzern und informieren Sie sich in den Medien über möglichen Giftköder-Alarm in Ihrer Region. 

©AniCura

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