Warum Ernährungsberatung?
Eine Ernährungsberatung ist aus mehreren Gründen sinnvoll. Alle Tierarten haben verschiedene Bedürfnisse: Eine Katze ist kein kleiner Hund und ein Hamster frisst anders als ein Kaninchen. Die wichtigen Unterschiede zu kennen und richtig einzuordnen ist nicht trivial. Außerdem ist sehr viel unterschiedliches Tierfutter auf dem Markt. Welches davon eine hohe Qualität hat und warum, ist für den Laien nicht oder nur schwer zu erkennen. Bunte Verpackungen versprechen zufriedene Tiere – manchmal steckt dahinter leider nicht mehr als gutes Marketing. Manche Futtermittel, die man erwerben kann, sind sogar gänzlich ungeeignet für die jeweilige Tierart: So gibt es z.B. Joghurt-Drops für Kaninchen. In der natürlichen Ernährung von Kaninchen kommen aber Milchprodukte und viel Zucker nicht vor.
Was braucht mein Tier?
Bei der Ernährung von Haustieren sollte man sich daran orientieren, was das Tier natürlicherweise frisst. Für Heimtiere wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Chinchillas gibt es eine schier unendliche Auswahl an Leckerchen und Snacks, die aber, wie oben bereits erwähnt, nichts mit gesunder Ernährung zu tun haben. Sie enthalten zu viel Energie, häufig auch Zucker. Daher werden sie zwar gern gefressen, sind aber ungesund. Diese Tiere benötigen reichlich ballaststoffreiches Futter wie Heu.
Zusätzlich zur Frage nach der natürlichen Ernährung kommt noch die Frage des individuellen Bedarfs. Ist es kalt und steht der Kaninchenkäfig draußen, erhöht das ebenfalls den Bedarf an Energie im Futter.
Spezielle Fälle
Kompliziert wird es bei verschiedenen Krankheiten. Liegt z.B. eine Nierenfunktionsstörung vor oder bildet die Bauchspeicheldrüse zu wenig Verdauungsenzyme? Bestehen Probleme mit Blasensteinen? Neigt das Tier zu Futtermittelunverträglichkeiten? (Bei Allergien und Unverträglichkeiten sind oft der ganze Einsatz von Tierarzt und Besitzer sowie viel Geduld gefragt. Es kann Monate bis Jahre dauern, bis klar ist, welche Futtermittel das Tier verträgt und auf welche sein Körper negativ reagiert. )
Die meisten Hersteller hochwertiger Futtermittel haben Produkte entwickelt, die speziell für den Bedarf der Tiere mit diesen verschiedenen Erkrankungen zusammengesetzt sind.
Übrigens: In der Medizin spricht man von „Diät“, wenn man die gesamte Ernährung meint. Mit dem Verlieren von Gewicht hat das nichts zu tun! Allerdings sind sehr viele Haustiere eher über- als unterversorgt. Fettleibigkeit (Adipositas) ist ein bei Haustieren immer öfter vorkommendes Krankheitsbild. Leckerlis zwischendurch sowie das Füttern vom Tisch werden von Tierbesitzern in der Regel völlig unterschätzt, was deren Energiegehalt angeht.
Jenseits von Trocken- und Nassfutter
Vieles ist möglich, konsultieren Sie bei solchen Plänen aber unbedingt Ihren Tierarzt! Er kann eine bedarfsgerechte Ration für Ihr Tier zusammenstellen und Ihnen Komponenten nennen, die in jedem Fall enthalten sein müssen. Denn natürlich nützt es Ihrem Tier nicht, wenn es zwar biologisch, aber trotzdem mangelernährt ist, weil Spurenelemente oder Mineralstoffe fehlen!
Fazit
Eine Ernährungsberatung beim Tierarzt ist sinnvoll, um festzustellen:
- was Ihr Tier wirklich braucht,
- ob es zu dick oder zu dünn ist,
- ob die gefütterte Ration ausgewogen ist
Außerdem sollten Sie eine Fütterungsberatung aufsuchen, wenn Ihr Tier eine chronische Krankheit hat und/oder sehr alt ist. Planen Sie, selbst zu kochen, sollten Sie sich unbedingt mit ihrem Tierarzt zusammensetzen. Und er steht Ihnen natürlich auch bei allen grundsätzlichen Fragen zum Thema Tierernährung gern zur Seite.
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