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Teebaumöl wird immer beliebter. Wurden 1990 noch 10 Tonnen jährlich verkauft, so stieg der Verbrauch bis 2000 auf 165 Tonnen. Es wird als wahres Wundermittel angepriesen gegen so verbreitete Leiden wie Akne, Schuppen und Schuppenflechte, Pilzerkrankungen, Muskelschmerzen, offene Wunden, Rheuma, Raucherhusten und Krampfadern. Alleine dieses Spektrum ist schon abenteuerlich und regt zum Nachdenken an. Für die Anwendung am Tier kommen noch Verhaltensstörungen und vor allem die Parasitenbekämpfung (Flöhe) hinzu.

Das Öl des Teebaumes hat wie andere fettige Salbengrundlagen (Melkfett, Vaseline) zunächst unbestritten pflegende Eigenschaften. Ansonsten enthält es in stark wechselnden Zusammensetzungen verschiedene Terpene und Phenole. Diese sind sicherlich mehr oder weniger stark desinfizierend. In erster Linie sind die schnell verdunstenden ätherischen Inhaltsstoffe für den typischen Geruch verantwortlich.

Als "natürliches" Mittel steht es in dem Ruf nebenwirkungsfrei zu sein. Leider trifft dies für Mensch und Tier überhaupt nicht zu. Für die Katze ist Teebaumöl ein besonders großes Problem: Wegen des Gehalts an Phenolen ist Teebaumöl wie auch Öle aus Thymian, Oregano oder Zimt schon in verhältnismäßig geringen Mengen giftig. Katzen können die Phenole nicht glukuronieren. Deshalb können sie sie nicht ausscheiden. Es kommt zur Anreicherung im Körper. Taumeln, Zittern und Unruhe, chronischer Abmagerung und Schwäche stellen sich ein. Werden die Tiere schnell behandelt, können sie sich innerhalb von 2-3 Tagen erholen. Wird die Öl-Behandlung fortgesetzt, kommt es zum Koma und Tod des Tieres.

Für Katzen ist die Anwendung von Teebaumöl als Flohmittel deshalb besonders gefährlich und unbrauchbar, weil es wiederholt aufgetragen und von den Tieren im Rahmen der Fellpflege häufig abgeleckt wird. Teebaumöle enthalten keinerlei insektizide Wirkstoffe. Sie könnten bestenfalls aufgrund des Geruches auf Flöhe abstoßend wirken. Aber wie sehr dürfte den Floh angesichts der angestrebten Blutmahlzeit der Geruch seines Opfers interessieren? Nicht zuletzt wegen der zahlreichen ungiftigen, definiert und konstant zusammengesetzten und hochwirksamen Flohmittel, die es für Katzen gibt, sollte man auf dieses Experiment verzichten.

© Dr. Staudacher, AniCura Aachen

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