Hund versteckt sich

Ihr Hund versteckt sich ständig? Lesen Sie hier Wissenswertes zu möglichen Ursachen und Abhilfen.

Hund versteckt sich: Warum?

Psychische Faktoren spielen eine große Rolle, wenn Hunde sich verstecken. Angst und Stress lassen ihn sich zurückziehen. Das Paradebeispiel ist sicherlich Silvester: Der eine Hund versteckt sich unterm Bett, ein anderer Hund verkriecht sich unter dem Sofa, wenn draußen die Knallerei losgeht. In diesem Fall ist der Auslöser einfach zu erkennen: Der Hund versucht, dem beunruhigenden Lärm an einen sicheren Ort auszuweichen.

Es gibt aber auch andere Stressoren im täglichen Leben, die dafür sorgen, dass Hunde sich verstecken, Situationen mit z.B. 

  • dem Menschen
  • anderen Hunden bzw. Haustieren
  • Geräuschen und Abläufen im Haushalt (Staubsauger, Bohrmaschine, …) oder
  • Alleinsein.

Außerdem kann es passieren, dass Hunde mit stärkeren Schmerzen oder anderen Grunderkrankungen sich verstecken. Sie möchten Ihre Ruhe haben, meiden Lärm und Trubel. Sie zeigen die Schmerzen dabei nicht unbedingt direkt durch Humpeln oder Schmerzäußerungen wie Jaulen, viele leiden stumm.

„Mein Hund versteckt sich hinter mir!“ Verstecken passiert auch aushäusig: Tritt auf dem Spaziergang eine unangenehme Situation auf, versteckt sich Ihr Vierbeiner vielleicht hinter Ihren Beinen und macht sich so „unsichtbar“.

Hund versteckt sich: Ab wann ist es ein Problem?

Sie kennen Ihren Hund gut und beobachten ihn täglich in seinem Verhalten. Ihr Hund verhält sich komisch und versteckt sich, obwohl er sonst gern am Alltag teilgenommen hat? Wirkt er nervös oder gestresst? Zeigt er eine angespannte Mimik? Frisst er schlechter oder möchte die Wohnung nicht verlassen? Zeigt er noch weitere „eigenartige“ Verhaltensweisen (Reizbarkeit, Aggression, Ruhelosigkeit, uvm.) oder Krankheitssymptome? Dies alles sind Hinweise, die Sie aufmerksam machen sollten. Bestrafen sollten Sie ihn für dieses Verhalten auf keinen Fall!

Hund versteckt sich: Muss er zum Tierarzt?

Wenn die Phase des Versteckens länger anhält und Sie sich Sorgen machen, stellen Sie Ihren Hund ruhig einmal Ihrem Tierarzt vor. Meist hilft der Blick von außen sehr, Abläufe und Probleme besser zu erkennen. Ist ein neues Haustier eingezogen, ein Kind geboren oder sind Sie umgezogen? Das wären „einfache“ Gründe dafür, dass Ihr Hund sich zurückzieht und Schutz sucht. 

Häufig finden sich aber auch organische Ursachen wie chronische Schmerzen (Schmerzen beim Hund) oder Tumorerkrankungen, die dann vorrangig behandelt werden. Ist der Hund wieder körperlich gesund, kann das ungewohnte Verhalten zurückgehen. 

Als Beispiel: Ein Hund mit schmerzhaften Veränderungen an der Wirbelsäule wird Berührungen dort meiden. Er weiß auch, dass er im Spiel nicht so beweglich ist oder anderen Hunden nicht schnell genug ausweichen kann. Also zieht er sich lieber zurück und meidet solche Situationen, in denen seine Einschränkung zum Tragen kommt. Wird er doch berührt, kann er mit Aggression reagieren, die man sonst von dem Tier nicht kennt.

Hund versteckt sich: Verhaltenstherapie

Wurde keine körperliche Erkrankung festgestellt, kann ein spezialisierter Verhaltenstierarzt Ihrem Hund helfen. Meist wird ein Hausbesuch durchgeführt: das Verhalten des Hundes, aber auch seine Umgebung und die täglichen Rhythmen werden begutachtet. Der Tierarzt hat einen geschärften Blick für möglicherweise problematische Abläufe und kann Alternativen aufzeigen, die das Zusammenleben wieder harmonischer machen.

Übrigens: Wenn Hunde älter werden, geht es ihnen ähnlich wie uns Menschen: Sie brauchen ihre festen Rituale noch mehr als früher und reagieren sensibler auf Veränderung. Wenn man das im Kopf hat, fällt das Verständnis für auffälliges Verhalten meist leichter! Dennoch sollte nicht argumentiert werden „Der Hund ist eben alt!“, wenn er sich dauernd versteckt. Die Ursache sollte unbedingt ermittelt werden, um keine schwerwiegende Erkrankung zu übersehen und Stress für das Tier zu verringern.

Hund versteckt sich: Was kann ich sonst noch tun?

Auch, wenn das selbstverständlich sein sollte, geht es im Alltag manchmal unter: Schaffen Sie zu Hause eine gute Atmosphäre für alle Bewohner, zugeschnitten auf die Bedürfnisse (Ruhe, Bewegung, Futter, etc.). Und nehmen Sie Veränderungen vor, wenn sich die Vorzeichen ändern. Folgende Punkte sind Anregungen:

  • für ältere Tiere ggfs. wärmeren Schlafplatz suchen, dickere Decke ins Körbchen legen
  • Rückzugsräume anbieten, die von z.B. Kinder nicht betreten werden dürfen
  • feste Rhythmen pflegen (z.B. immer nach Feierabend eine lange Gassirunde)
  • Fütterung anpassen, wenn sich die Bedürfnisse verändern (Seniorfutter auswählen für ältere Hunde)
  • neue Mitbewohner langsam einführen (z.B. Katze, Zweithund)
  • uvm.

Hund versteckt sich: Fazit

Ihr Hund versteckt sich in Ecken und wirkt sehr zurückgezogen? Es könnte ein körperliches Problem dahinterstecken. Aber auch bei psychischem Stress sollte Abhilfe geschaffen werden. 

© AniCura 

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