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Hamster schläft nicht

Ein gesunder Hamster hat einen festen Schlafrhythmus. Ändert ein Tier diese Routine, sollte sein Besitzer aufmerksam werden und sein Verhalten genauer beobachten. In diesem Artikel werden Fragen rund um das Thema Schlaflosigkeit beim Hamster beantwortet:

Aus welchem Grund schläft ein Hamster nicht mehr?

Hamster sind nachtaktive Tiere. Besonders lebhaft sind sie in den frühen Morgenstunden und während der Abenddämmerung. Tagsüber schläft der kleine Nager für etwa 10-14 Stunden. Ein gesunder Hamster schläft nicht die ganze Zeit am Stück, ohne sich zu rühren. Auch während der eigentlichen „inaktiven Phase“ am Tag bewegt er sich und macht durch Raschelgeräusche auf sich aufmerksam. Wie auch beim Menschen variiert der Schlafzyklus von Hamster zu Hamster. Zwerghamster und Chinesische Hamster sind bezüglich der Schlafzeiten flexibler als Syrische Goldhamster. Aber auch innerhalb einer Rasse bestehen große Variationen. Bestimmte Einflussfaktoren stören den natürlichen Schlafrhythmus des Nagers: 

Der Hamster schläft nicht aufgrund eines Revierwechsels

Hamster, die erst vor kurzem in ihre neue Unterkunft gezogen sind, benötigen ein paar Tage Ruhe zur Eingewöhnung. Ein Revierwechsel verschreckt und verunsichert das Tier sehr. Manch ein Hamster schläft nicht in dieser Zeit und ist sehr aktiv. Ein anderes Tier zieht sich zurück und ist kaum zu sehen. In diesem Fall ist die Sorge des Tierbesitzers eher unbegründet. Nach ein paar Tagen sollte der Hamster seinen Schlafrhythmus wiedergefunden haben. 

Ein gestresster Hamster schläft nicht

Hamster sind empfindliche und schnell zu stressende Tiere. Unruhe, laute Geräusche oder Temperaturschwankungen stören sie sehr und führen zu Unregelmäßigkeiten im Schlaf-Wach-Rhythmus. Sogar die Lebenserwartung des Nagers kann durch zu viel Stress sinken. Aufgrund seines Bedürfnisses nach Ruhe und seines kurzen Lebenszyklus ist der Hamster als Haustier für Kinder ungeeignet. Jugendliche im Teenageralter können die speziellen Anforderungen der Hamsterhaltung eher erfüllen.

Geräusche

Hamster besitzen ein außergewöhnlich gutes Gehör. An „normale“ Alltagsgeräusche wie Staubsauger oder Telefonklingeln kann sich der Hamster mit der Zeit gewöhnen. Um tagsüber mehr Ruhe zum Schlafen haben zu können, faltet der Hamster einfach die Ohrmuscheln zu. Trotz dieser Fähigkeit benötigt der Nager einen sehr ruhigen Käfigstandort. Wird es beispielsweise im Kinderzimmer zu laut und unruhig, schläft der Hamster nicht. Laute Geräusche sind für den Hamster beängstigend und regelrecht schmerzhaft. In Folge dessen kann der natürliche Tag-Nacht-Zyklus langfristig aus dem Lot geraten.

Ruhestörung

Es ist wichtig, die natürlichen Ruhezeiten des Hamsters strikt einzuhalten. Tagsüber sollte das Tier weder aufgeweckt noch gestreichelt oder aus dem Nest gehoben werden. Idealerweise finden Pflege- und Reinigungsarbeiten in den späten Abendstunden statt. 

Hitze oder Kälte

Hamster mögen eine konstante Umgebungstemperatur zwischen 20 und 26 °C. Schon Temperaturen ab 34°C können lebensgefährlich werden. Ein Käfigstandort neben der Heizung, Elektrogeräten oder mit direkter Sonneneinstrahlung ist unbedingt zu vermeiden. Ein Hamster schläft nicht im Haus, wenn es ihm in seiner Unterkunft zu stickig wird. Eine starke Absenkung der Umgebungstemperatur, vor allem in Verbindung mit lichtarmen Wintertagen, löst den sogenannten „Torpor“, eine Art Winterruhe, aus. Stundenweise sind dann sämtliche Körperfunktionen und die Körpertemperatur reduziert.

Der Hamster schläft nicht gut bei unpassender Käfiggestaltung

Hamster bevorzugen Gehege mit genügend Platz, festen Böden, relativ tiefer Einstreu und reichlich Nistmaterial. Zusätzlich gehören mehrere Schlafhäuschen in den Käfig. Hamsterhäuser sollten nach unten offen sein und mindestens eine große oder zwei kleinere Eingangsöffnungen bieten. In einer geschlossenen Behausung sammelt sich die Luftfeuchtigkeit und Wärme. Das feuchtwarme Klima wirkt sich nicht nur negativ auf das Schlafverhalten des Tieres aus. Es begünstigt auch das Entstehen von Erkrankungen. Aus diesem Grund sind auch Plastikhäuschen abzulehnen. Naturmaterialien wie Holz oder stabiler Karton sind atmungsaktiv und hervorragend geeignet.

Ein Hamster schläft nicht bei Fehl- oder Mangelernährung

Ein Hamster ernährt sich vorwiegend granivor. „Granivor“ ist die Sammelbezeichnung für samenfressende Tiere. Die Grundfuttermischung für Hamster besteht aus verschiedenen Getreidesorten und Sämereien. Frischfutter sollte täglich und aufgrund der Nachtaktivität des Tieres ausschließlich abends gereicht werden. Fehlernährung mit zu fettem und süßem Futter oder einem Überschuss an Ölsaaten kann schnell Verdauungsprobleme verursachen. Diese wiederum können den Schlaf erheblich stören und eine Ursache dafür sein, dass der Hamster nicht schläft.

Ein kranker Hamster schläft nicht ausreichend

Erkrankungen oder Parasitenbefall können den Schlafrhythmus des Hamsters durcheinanderbringen. Zu den häufigsten Hamsterkrankheiten gehören Haarlinge oder Pilzbefall, bakterielle Infektionen, Durchfallerkrankungen oder verstopfte Backentaschen.

Der Hamster schläft nicht mehr in seinem Haus, warum?

Nicht selten sind Hamsterbesitzer überrascht, dass der Nager den zuvor benutzten Schlafplatz plötzlich verschmäht. Der Hamster schläft nicht mehr in seinem Haus. Dieses Verhalten ist zunächst kein Grund zur Sorge. Hamster wechseln ihre Schlafquartiere hin und wieder. Aus diesem Grund sollte man dem Nager auch verschiedene Unterschlupfplätze zur Verfügung stellen. Manchmal baut ein Hamster seinen Schlafplatz außerhalb der angebotenen Möglichkeiten selbst. So „ungeschützt" schläft ein Hamster meist nur in vertrauter Umgebung. Gelegentlich zieht der Nager aus seinem Häuschen aus, wenn sich in den warmen Sommermonaten die Hitze in der Nagerunterkunft staut. Das Tier empfindet dann einen Schlafplatz außerhalb der Behausung einfach angenehmer. Solange das Tier schläft, können auch seine Besitzer entspannt bleiben.

Wie erkennt man, dass ein Hamster nicht mehr schläft?

Ein Hamster mit Schlafentzug zeigt bestimmte Verhaltensauffälligkeiten. Erste Anzeichen dafür, dass ein Hamster nicht schläft, sind eine erhöhte Reizbarkeit und Bissigkeit. Zeigt ein ansonsten zahmes Tier aggressives Verhalten, sollte das Schlafverhalten des Nagers genauer überwacht werden. Ein weiteres Anzeichen für Schlafmangel ist Nahrungsverweigerung bzw. Gewichtsverlust. Wiegen Tierhalter ihren Hamster einmal in der Woche auf der Küchenwaage, kann ein Gewichtsverlust frühzeitig erkannt werden. Chronischer Stress oder Schlafentzug wirken sich zudem negativ auf die Immunabwehr des Tieres aus. Ein „müder“ Hamster ist sehr viel anfälliger für Krankheiten als ein munterer Artgenosse.

Mein Hamster schläft nicht, was soll ich tun?

Stellt der Tierbesitzer fest, dass der Hamster nicht schläft, kann er zunächst selbst auf Ursachensuche gehen. Eventuell vorhandene Lärmquellen können häufig leicht ausgeschaltet werden. Manchmal reicht ein Wechsel des Käfigstandorts aus, um den Hamster von seiner Schlaflosigkeit zu befreien. Findet der Hamster trotzdem keinen Schlaf und zeigt zusätzliche Veränderungen im Aussehen oder Verhalten, sollte eine Tierarztpraxis aufgesucht werden. Der Tierarzt kann abklären, ob eine Krankheit oder Parasitenbefall ursächlich ist. Idealerweise findet der Tierarzttermin am späten Nachmittag oder in den Abendstunden statt. Dadurch wird das Tier nicht weiter unnötig verschreckt.

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es?

Die Therapiemöglichkeiten von Schlafstörungen beim Hamster richten sich nach der Ursache. Wenn ein Hamster nicht schläft, kann eine organische Erkrankung, eine Infektionskrankheit oder Parasitenbefall vorliegen. Behandelt der Tierarzt diese Grunderkrankung erfolgreich, verschwindet oftmals auch die Schlaflosigkeit. Liegt die Ursache der Schlafstörung in ungünstigen Haltungsbedingungen, müssen diese durch den Besitzer verbessert werden. 

Wie viel kostet die Behandlung?

Die Tierarztkosten richten sich nach der zugrunde liegenden Ursache der Schlaflosigkeit. Parasitenbefall oder eher unkomplizierte Infektionen lassen sich meist schnell  behandeln. Ein Tierarzt berechnet seine Leistungen nach der Gebührenordnung für Tierärzte (GOT). Die Gebührenhöhe richtet sich üblicherweise nach dem Behandlungsaufwand. Bei Fragen zu den Kosten einer Behandlung Ihres Hamsters sprechen Sie Ihren Tierarzt gern an.

Müssen die Haltungsbedingungen geändert, ein neues Schlafhaus oder gar ein neuer Käfig angeschafft werden, können sich allein diese Kosten mitunter auf über 100 € summieren. Je nach Material und Größe kostet eine neues Hamsterhaus beispielsweise zwischen 5 und 30 €.

 

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