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MIG Fall – Pénélope die Katze

Das ist Pénélope, eine 1,5 Jahre alte weibliche Katze, deren Verhalten sich plötzlich veränderte. Die ursprünglich ruhige Katze wurde aggressiv, hatte regelmäßig Krampfanfälle und konnte ihr Gleichgewicht nicht immer halten. Etwas stimmte nicht – aber was?

Als die Probleme anfingen, brachte Pénélopes Besitzerin sie in die Klinik Saint-Roch in Lyon, Frankreich, wo die Tierärzte einen Scan des Schädels machten. Die Diagnose lautete: „Angeborene Anomalie der Konformation des Schädelkastens und Entwicklung des Gehirns mit Hydrozephalus in fortgeschrittenem Stadium und erheblicher Volumenreduktion des Hirngewebes“.

Der Hydrozephalus ist eine Erkrankung, die durch eine pathologische Ansammlung von Flüssigkeit in den Ventrikeln, einer Art Hohlraum, und/oder in den Räumen zwischen den Hirnhäuten verursacht wird. Diese Flüssigkeit wird Liquor (Liquor cerebrospinalis) genannt.

Diese Pathologie ist auf die Blockierung der Zirkulationswege des Liquors zurückzuführen, was bedeutet, dass die Flüssigkeit das Gehirn nicht von selbst verlassen kann. Das Phänomen tritt auf, wenn der Patient eine Entzündung oder einen Tumor hat (erworbener Hydrozephalus), kann aber auch vererbt werden (kongenitaler Hydrozephalus). In beiden Fällen haben die Ventrikel ein zu großes Volumen, erhöhen dadurch den Druck im Inneren des Gehirns und reduzieren so das Hirngewebe.

Die Prognose war sehr zurückhaltend und die Tierärzte waren besorgt. Medizinische Behandlungen wirken nur für einen kurzen Zeitraum, daher war ein komplexer chirurgischer Eingriff erforderlich, um dauerhafte Verbesserungen zu ermöglichen. Die Erfolgsquote für diese Eingriffe liegt zwischen 50 und 80 Prozent.

Pénélopes Besitzerin vertraute den Tierärzten und machte einen Termin für die Operation. Es war das erste Mal, dass ein derartiger Eingriff in der Klinik durchgeführt wurde. Während des Eingriffs schufen die Chirurgen einen künstlichen Drainagekanal zwischen dem Gehirn und dem Bauchraum (ventrikulo-peritonealer Shunt), der das Abfließen des Liquors in die Bauchhöhle ermöglicht, wo er absorbiert wird. Die Operation wird in drei Schritten durchgeführt – Platzierung eines Katheters in die Hirnventrikel, Platzierung eines Peritoneal-Katheters und schließlich die Verbindung der beiden Katheter zu einem Mini-Ventil.

Nach einer langen, erfolgreichen Operation wachte Pénélope im Aufwachraum auf. Ein paar Tage später konnte sie sich wieder bewegen und war für die Entlassung bereit. Heute hat sie das Spielen mit Spielzeug für sich entdeckt – etwas, das sie vorher nie getan hat. Jetzt ist Pénélope eine glückliche Katze, die schnurrt und jede Sekunde ihres Lebens genießt.

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Normal journey of CFS (Wikibook.org – Neurosciences)

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