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Glück im Unglück...

Glück im Unglück...

...hatte eine verspielte Kätzin, die ihrem Frauchen beim Hose nähen helfen wollte. Die Nähnadel war plötzlich verschwunden. In einem kurzen unbeobachteten Moment hat sich die junge Kätzin am Dienstag die Nähnadel geschnappt und schnell entstand der Verdacht, dass sie die Nadel verschluckt hatte. Die Besitzerin wollte dann am Donnerstag auf Nummer sichergehen, hat die Kätzin beim Haustierarzt vorgestellt und wurde anschließend von diesem zu uns überwiesen.

Dass dies die richtige Entscheidung war, zeigte sich kurz darauf anhand des angefertigten Röntgenbildes, auf dem die Nähnadel auf Höhe des Enddarmes gut zu erkennen war.

Röntgenbild 2 Röntgenbild 1

Die Darmschleimhaut reagiert auf gesetzte Reize, wie in diesem Fall die Nadelspitze, normalerweise mit einem sich Abstoßen, und wendet sich somit in den meisten Fällen von der „Gefahrenstelle“ ab. Falls dies aber aufgrund der Größe bzw. Beschaffenheit des Fremdkörpers nicht zu bewerkstelligen ist, kann der Fremdkörper die Darmwand durchstoßen und es kommt unter anderem zu einer lebensbedrohlichen Bauchfellentzündung, der sog. Peritonitis. Erste Anzeichen hierfür wären erhöhte Entzündungszeichen im Blutbild sowie das Entwickeln von Fieber. Des Weiteren besteht die Gefahr, dass durch die Darmperforation benachbarte Organe geschädigt werden.

Eine Erstmaßnahme bei Hunden ist das Füttern von Sauerkraut, welches den Fremdkörper umhüllt und somit das Risiko für weitere Schäden minimiert. Dies ist zwar ein probates Mittel, wird Ihnen jedoch bei unseren Stubentigern, welche meist heikle Fresser sind, nicht helfen.

Eine weitere Komplikation bei der Aufnahme von Fremdkörpern kann ein Darmverschluss, der sog. mechanische Ileus, sein. Das bedeutet, dass das Darmlumen durch den Fremdkörper verlegt wird, sodass die Passage vom Darminhalt nicht mehr zu 100 % gewährleistet ist. Sofern der Fremdkörper den Magenpförtner überwunden hat und somit weiter in den Darm gelangt ist, bleiben diese dann aber meist auf Höhe der Ileozäkalklappe hängen, dem Übergang von Dünn- zu Dickdarm.

Eines der wichtigsten Symptome für den Tierhalter wäre das schwallartige Erbrechen sofort nach der Wasseraufnahme. Außerdem zeigen betroffene Tiere meist auch weitere Symptome wie Bauchschmerzen, verändertes Kotverhalten (auch Durchfall wäre möglich, je nach Lokalisation) und verweigern ihr Futter.

Je nach Beschaffenheit des Materials kann ein Fremdkörper wie in diesem Fall gut mittels Röntgen bzw. Kontrastmittelröntgen lokalisiert werden. In vielen Fällen empfiehlt sich aber eine Ultraschalluntersuchung des Bauches, dies ist gerade bei röntgenundichtem Material das Mittel der Wahl. Ist die Diagnose gesichert, kommen diverse Therapiemöglichkeiten in Frage, je nachdem, an welcher Stelle das Problem nun besteht.

Befindet sich der Fremdkörper noch im Magen, kann er eventuell unter einer Kurznarkose mittels einer Gastroskopie über die Maulhöhle wieder entfernt werden. Ist dies aber nicht der Fall, muss sich das Tier einer Operation, der sog. Enterotomie, unterziehen und ggf. muss bei bereits verändertem Darmgewebe auch ein Teil des Darms mit entfernt werden.

In unserem aktuellen Fall befand sich das „Corpus Delicti“ jedoch schon am Ende des Magen-Darm-Traktes und konnte dank eines vorsichtigen Einlaufes im Wachzustand von unserem Notfalltierarzt Dr. Dominik Diepold sicher entfernt werden.

Der Kätzin geht es super und sie hat keine Schäden davongetragen! 
Leider geht es nicht immer so gut aus!

Passen Sie daher gut auf Ihre Lieblinge auf und verstauen Sie gefährliche Gegenstände immer extra gut!

      

© AniCura, Dr. Dominik Diepold, AniCura Kleintierspezialisten Augsburg

 

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