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Hund und Katze aneinander gewöhnen

Sie und Ihre Fellnase werden in Kürze einen weiteren vierbeinigen Mitbewohner bei sich einziehen lassen? Damit sich Ihr Hund und Ihre Katze aneinander gewöhnen und so ein harmonisches Zusammenleben möglich ist, braucht es ein wenig (Vor-)Arbeit. Was es zu beachten gilt, wenn Sie Katze und Hund  vergesellschaften möchten, das erfahren Sie in diesem Beitrag.

Wie lange dauert es, Hund und Katze aneinander zu gewöhnen?

Bis Hund und Katze entspannt als Mitbewohner zusammen leben werden, müssen Sie mit einigen Wochen Eingewöhnungszeit rechnen. Wie lange es tatsächlich dauern wird, bis sich Hund und Katze aneinander gewöhnt haben, ist zudem vom Charakter der beiden Fellnasen abhängig. Ebenso spielt es eine Rolle, wer der beiden zuerst in den vier Wänden gewohnt hat: War die Katze alleiniger Hausherr, wird sie den Hund mitunter als Bedrohung für ihr Territorium empfinden. In diesem Fall kann ein wenig mehr Zeit ins Land ziehen, bis sich Hund und Katze aneinander gewöhnt haben. Hunde als Rudeltiere hingegen stehen vierbeinigem Neuzuwachs grundsätzlich offener gegenüber.

Sind Hund und / oder Katze aus ihrer Welpenzeit an die jeweils andere Tierarzt sozialisiert worden, wird es zudem sehr wahrscheinlich deutlich einfacher, sie miteinander zu vergesellschaften.

Hund und Katze aneinander gewöhnen: So bereiten Sie sie auf die erste Begegnung vor

Mithilfe der nachfolgenden Vorkehrungen schaffen Sie wichtige Voraussetzungen, dass sich Hund und Katze entspannt aneinander gewöhnen können. Denn die Eingewöhnungszeit beginnt bereits vor dem ersten Aufeinandertreffen der neuen Mitbewohner:

Hund und Katze über Duftstoffe aneinander gewöhnen
Vor der ersten Zusammenkunft empfiehlt es sich, die Tiere mit dem Geruch des jeweils anderen vertraut zu machen. Dies erzielen Sie besonders gut mithilfe von Decken, auf denen Sie Katze und Hund schlafen lassen, sodass sich ihr spezifischer Duftstoff in der Decke festsetzt. Bringen Sie die Decken noch vor der ersten Begegnung zum jeweils anderen Tier. Hierdurch ermöglichen Sie jeder Fellnase, den ersten Kontakt zum Geruch des anderen Tieres aufzunehmen. So können sich noch vor der ersten Begegnung Hund und Katze über Geruchsfaktoren aneinander gewöhnen - und das für sich in Ruhe und in ungezwungenem Rahmen. 

Handelt es sich bei dem neuen Zuwachs um den Hund, ist es zudem vorteilhaft, der Katze eine Tonaufnahme von den Bell- oder Hechelgeräuschen des Hundes vorzuspielen. So kann sich Ihre Samtpfote mit der für sie neuen Geräuschkulisse vertraut machen.

Koppeln Sie den Geruch oder die Geräusche von Hund oder Katze mit einem Leckerli für das jeweils andere Tier. Auf diese Weise erleichtern Sie den Gewöhnungsprozess der beiden Tiere mithilfe der Lernmethode der klassischen Konditionierung: Ihr Hund oder Ihre Katze verbindet mit dem neuen Reiz eine positive Erfahrung. Hierdurch wird er/sie seinem/ihrem neuen Mitbewohner offener gegenüberstehen.

Zunächst getrennte Haltung

Halten Sie Ihren Hund und Ihre Katze anfangs in unterschiedlichen Wohnräumen. Dies hat den Vorteil, dass beide den Raum mit ihren eigenen Duftmarken abstecken können. Nach einiger Zeit können Sie den Aufenthaltsraum durchwechseln. Hierdurch kann sich ebenfalls jede Fellnase mit dem Geruch des jeweils anderen vertraut machen, ohne direkt mit dessen physischer Anwesenheit konfrontiert zu werden. 

Hund und Katze aneinander gewöhnen: Unmittelbar vor der ersten Begegnung

Damit Ihre Fellnasen mit entspanntem, ausgeglichenem Gemüt aufeinander zugehen können, sollten Sie beide zuvor beim Spielen oder den Hund beim Gassigehen ausgiebig fordern. Achten Sie außerdem darauf, dass Hund und Katze vor ihrer Zusammenkunft gefressen haben und somit satt und zufrieden sind.

Versuchen Sie beim ersten Aufeinandertreffen selbst so gelassen und ruhig wie möglich zu bleiben. Nervosität, Sorge und andere negative Emotionen könnten sich andernfalls auf Ihre Tiere übertragen. 

Wählen Sie für die erste Begegnung einen neutralen Raum, in welchem sich kein Katzenklo, Schlafplatz oder Futternapf befindet. 

Während der Zusammenführung von Hund und Katze

  • Treffen die neuen tierischen Mitbewohner das erste Mal aufeinander, sollten Sie in jedem Fall dabei sein. 
  • Ziehen Sie zur Zusammenführung eine weitere menschliche Begleitung heran - bestenfalls eine weitere Vertrauensperson für die Tiere, die im selben Haushalt lebt. Hierdurch stellen Sie sowohl sicher, dass sich Hund und Katze wohler fühlen, als auch, dass sich jeweils eine Person um ein Tier kümmern kann.
  • Um gröbere Streitigkeiten von vornherein zu unterbinden und eingreifen zu können, sollten Sie Ihren Hund am besten anleinen. Setzen Sie die Katze hingegen nicht in eine Transportbox oder Ähnliches, um die Tiere aufeinandertreffen zu lassen. Diese bietet ihr keine Fluchtmöglichkeit und wird sie durch die unausweichliche Konfrontation mit dem Hund erst recht in Stress versetzen oder verängstigen. Verzichten Sie daher auf derartige vermeintliche Hilfsmittel bei Ihrer Katze. Vertrauen Sie stattdessen darauf, dass die Tiere von sich aus beim ersten Treffen oder bei den darauffolgenden aufeinander zugehen werden. 
  • Achten Sie auf die Körpersprache Ihrer beiden Lieblinge - diese gibt Ihnen frühzeitig Aufschluss über entstehende Konflikte. 
  • Die Dauer des ersten Aufeinandertreffens sollten Sie auf etwa 10 Minuten begrenzen. Weiten Sie die Zeit des Zusammenführens mit jedem Mal weiter aus. 

So reagieren Sie am besten auf die Tiere. Unterbinden Sie aggressive Angriffe frühzeitig und energisch. Damit sich Hund und Katze aneinander gewöhnen und sich akzeptieren lernen, sollten sie so wenig schlechte Erfahrungen miteinander wie möglich sammeln. Schreiten Sie also bei entstehenden Spannungen ein.

Belohnen Sie erwünschtes Verhalten, wie die offene, neutrale Neugier der Tiere oder ein friedliches Benehmen. Sie beschnuppern sich vorsichtig? Loben Sie diesen Erfolg mit freundlicher Stimme oder geben Sie den Tieren eine köstliche Belohnung. Haben Sie hierfür ausreichend Leckerlis für beide bereit, sodass Sie den Raum nicht verlassen müssen. Bevorzugen Sie jedoch keines der Tiere! Beiden Fellnasen sollte gleich viel Zuwendung und Belohnung zuteil werden, sodass kein Neid entsteht.

Schaffen Sie Rückzugsmöglichkeiten: Sorgen Sie für ausreichend Rückzugsorte für Hund und Katz. Diese spenden Sicherheit und erlauben den beiden Tieren, die neuen Eindrücke und Umstände geschützt und allein verarbeiten zu können.

Insbesondere die Haustiger benötigen ihren Freiraum und Privatsphäre. Hier schafft ein freier, für den Hund unerreichbarer Platz auf der Fensterbank oder ein Kratzbaum Abhilfe. Das Wissen, sich in der ungewohnten Situation an einen ungestörten, vertrauten Ort zurückziehen zu können, kann der Katze zur Entspannung verhelfen. Jedoch auch Ihr Hund wird seine eigene Rückzugsmöglichkeit dankbar nutzen. Hierbei kann es sich um ein Körbchen, ein Versteck oder eine Hütte handeln

Hund und Katze aneinander gewöhnen: Nach der ersten Begegnung

Geben Sie Ihren Lieblingen nach den 10 Minuten Aufeinandertreffen ausreichend Ruhe und weiterhin Rückzugsmöglichkeiten. So können sie nachwirkende Emotionen verarbeiten und sich von den ungewohnten Umständen erholen.

Üben Sie weiterhin das Zusammenführen

Damit sich Hund und Katze schrittweise aneinander gewöhnen können, sollten Sie diese Art des Aufeinandertreffens mit jedem Mal ein wenig länger andauern lassen. Praktizieren Sie dies so lange, bis die Tiere keine Abwehrreaktionen oder starke Emotionen zeigen. Im nächsten Schritt können Sie bei Ihrem Hund die Leine weglassen. So ermöglichen Sie den Tieren eine freie Begegnung miteinander. Sie werden selbst merken, wann sich Hund und Katze so weit aneinander gewöhnt haben, dass Sie sie unbeaufsichtigt lassen können.

Gleichmäßige Ressourcenverteilung

Haben sich Hund und Katze mittlerweile so aneinander gewöhnt, dass sie sich friedlich in denselben Räumlichkeiten aufhalten? In diesem Stadium sollten Sie darauf achten, dass es nicht zu Konkurrenzkämpfen rund um die Ressourcenverteilung kommt. Damit kein Futterneid aufkommt, ist es ratsam, Hund und Katz getrennt zu füttern. So kann jedes Tier in Ruhe aus seinem eigenen Futternapf fressen, ohne zu befürchten, dass ihm etwas gestohlen wird. 

Ebenso sollten Sie beiden Vierbeinern Ihre Zuwendung und Zeit in gleichen Teilen zukommen lassen. Damit sich Hund und Katze nicht nur aneinander gewöhnen, sondern auch wirklich gegenseitig respektieren, darf sich keines der Tiere vernachlässigt fühlen. Durch die getrennte Fütterung und gleichmäßig verteilte Aufmerksamkeit verdeutlichen Sie jedem Tier, dass seine Bedürfnisse nicht durch das andere Tier bedroht werden.

Haben sich Hund und Katze ein wenig aneinander gewöhnt und können in denselben Räumlichkeiten gehalten werden, sollten Sie sich etwas mehr Ihrer Alltagsroutine widmen. Dies suggeriert den Vierbeinern, bei der Anwesenheit des neuen Mitbewohners handle es sich um etwas Normales, Selbstverständliches. Bleiben Sie dennoch innerlich wachsam, denn auch wenn sich Hund und Katze aneinander gewöhnt zu haben scheinen, kann es zu Spannungen kommen, bei denen Ihr Einschreiten von Vorteil ist. 

Wenn sich Hund und Katze nicht aneinander gewöhnen lassen wollen?

Bringen Sie Geduld mit. Bis sich Hund und Katze ausgiebig aneinander gewöhnt haben, kann in manchen Fällen recht viel Zeit vergehen. Auch ein nicht allzu vielversprechendes erstes Aufeinandertreffen oder diverse Abwehrreaktionen müssen nicht gleich bedeuten, dass Hund und Katze nicht aneinander zu gewöhnen sind. Bei diesem Umstand gilt es für Sie als Besitzer vor allem, Ruhe zu bewahren und geduldig mit den Tieren zu sein. 

Erzwingen Sie nichts. So manches Tier mag mehr Zeit brauchen, um seinen neuen Mitbewohner zu akzeptieren. An dieser Stelle ist folglich Ihr Verständnis als Herrchen gefragt - verstehen Sie den Vorgang, Hund und Katze aneinander zu gewöhnen, als einen Prozess, dessen erste Stufe der gegenseitige Respekt und die Akzeptanz ist. 

Aus dieser Basis erwächst mit der Zeit, viel Geduld, Verständnis und ein bisschen Glück die Möglichkeit auf zukünftige gemeinsame Kuscheleinheiten mit Hund und Katze.

Aber es kann natürlich Fälle geben, in denen die Fellnasen einander nicht akzeptieren oder einer oder beide unter extremem Dauerstress stehen. In solchen Fällen holen Sie sich bitte qualifizierte Hilfe ins Haus! Für die Tiere ist diese Situation sehr belastend. Dass einer der beiden wieder auszieht, ist nur die letzte Notlösung und eher selten notwendig.

©AniCura

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