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Hund baden

Die Fellpflege ist ein wichtiger Bestandteil der Tierhygiene. Ein unzureichend gepflegtes Fell kann nicht nur Flöhe und Parasiten anlocken, sondern auch andere ernstzunehmende Hauterkrankungen nach sich ziehen. Neben dem Bürsten ist auch das Waschen von Bedeutung. Wann und wie oft Sie Ihren Hund baden sollten und was es dabei zu beachten gilt, klärt dieser Artikel.

Wann sollte ich meinen Hund baden? 

Mit einem Hundebad ist kein klassisches Bad im Sinne einer vollen Wanne gemeint, sondern das Abduschen des Körpers bzw. bestimmter Bereiche wie Pfoten oder des Afterbereichs. 

Der Hund ist von Natur aus so ausgerüstet, dass er eines Vollbades nicht bedarf. Hunde verfügen über ein selbstreinigendes Fell, was bedeutet, dass das Haarkleid einen mehrschichtigen Aufbau mit Unterwolle und Deckhaar aufweist sowie einen schützenden Fettfilm, der schmutzabweisend wirkt und Nässe abhält. 

Den Hund zu baden, kann aber durchaus sinnvoll sein, wenn das Fell größere oder eingetrocknete Verschmutzungen aufweist. Diese lassen sich normalerweise bereits mit Wasser und etwas Shampoo rückstandslos beseitigen. Baden Sie Ihren Vierbeiner also nur, wenn das Fell stark verschmutzt ist, er sich in Schlamm oder Ähnlichem gewälzt hat oder unangenehm riecht.

Bei Welpen sollte man die ersten drei Lebensmonate generell auf das Baden verzichten, denn ihre Fell- und Hautschutzschicht ist noch nicht richtig aufgebaut. Diese trocknet sehr schnell aus und beginnt zu schuppen, was Pilzinfektionen oder Entzündungen hervorrufen kann. 

 

Wie oft darf ich meinen Hund baden?

Nach dem Baden kann es bis zu 6 Wochen dauern, bis sich die Hundehaut regeneriert hat. Durch zu häufiges Baden mit Shampoo wird die natürliche Schutzschicht zerstört und der Hund ist anfälliger für Hauterkrankungen. Baden Sie Ihren tierischen Mitbewohner also so selten wie möglich und so oft wie nötig.

 

Die richtigen Pflegemittel

Häufig reicht es aus, das Hundefell mit klarem Wasser auszuspülen und dabei gleichzeitig den Schmutz auszumassieren. Nur selten sind Pflegemittel notwendig, z. B. bei sehr unangenehmen Gerüchen oder hartnäckigen Verkrustungen. Verwenden Sie nie Shampoos für Menschen, denn diese beinhalten häufig chemische Stoffe, die den natürlichen Säureschutz der Hundehaut angreifen und Hautprobleme wie Rötungen, Juckreiz oder Entzündungen auslösen. Außerdem besitzen solche Shampoos Duftstoffe, welche die empfindliche Nase Ihres Lieblings reizen und seinen Geruchssinn stören. Achten Sie auf ph-neutrale Shampoos, die speziell auf Hunde ausgerichtet sind und somit keine reizenden Inhaltsstoffe aufweisen. Solch milde Produkte sind im Internet und jedem Tierfachhandel erhältlich. 

 

Nötige Utensilien

Wenn Sie Ihren Hund in der Wanne baden, empfehlen wir, eine rutschfeste Gummimatte unterzulegen. Ohne ausreichenden Halt bekommen viele Hunde schnell Angst und würden panisch aus der Badewanne flüchten. Das führt nicht selten zu Verletzungen beim Hund oder beim Halter. 

Je nach Länge und Beschaffenheit des Fells können Sie einen speziellen Hundekamm dazu benutzen, den Schmutz auszubürsten, während Sie Ihren Hund baden.

Haben Sie außerdem ein großes saugfähiges Handtuch parat, um Ihren Vierbeiner nach der Dusche abzutrocknen. 

Steht Ihr Hund dem Baden eher verhalten oder sogar ängstlich gegenüber, sollten Sie Leckerchen da haben, damit Sie Ihren Hund nach der Prozedur belohnen können. 

 

Hund richtig baden Anleitung 

Stellen Sie die Wassertemperatur so ein, dass sie angenehm warm ist. Die Temperatur können Sie am besten auf Ihrem Handrücken abschätzen. Achten Sie auf einen sanften Duschstrahl, damit sich Ihr Liebling nicht erschreckt. 

Geben Sie Ihrer Fellnase genügend Zeit, um sich an die Situation zu gewöhnen. Es bringt nichts, einen panischen Hund festzuhalten und weiterhin mit dem Wasserstrahl abzuduschen. Legen Sie lieber Pausen ein und beruhigen Sie ihn mit zusprechenden Worten, ehe Sie erneut versuchen den Hund zu baden. 

Beginnen Sie von den Pfoten aufwärts den Hund nass zu machen und sparen Sie den Kopf und Ohren zunächst aus. Durchfeuchten Sie nun Fell und Haut gleichmäßig und gründlich auf dem Rücken in Höhe des Nackens bis zur Rute und dann zum Bauch und den Beinen. Führen Sie den Duschkopf dabei möglichst dicht am Fell. 

Hunde reagieren dort besonders sensibel und Sie lösen womöglich seinen Schüttelreflex aus. Feuchten Sie den Kopf vorsichtig an, ohne dass Wasser in Augen, Ohren und die Nase gelangt. Gerade im Ohr können Wasseransammlungen zu schmerzhaften Entzündungen führen. Mit einer zum Dach geformten Hand können Sie die Gesichtspartie schützen.  

Wenn Sie Shampoo verwenden, geben Sie dieses nicht direkt auf das Fell, sondern schäumen Sie es zuerst in Ihrer Hand auf und verteilen dieses dann an den benötigten Stellen. Am Kopf ist wieder Vorsicht geboten, denn selbst das mildeste Hundeshampoo kann in den Augen Ihrer Fellnase brennen. 

Duschen Sie Ihren Hund anschließend mit einem sanften Wasserstrahl gründlich ab, sodass keinerlei Seifenreste zurückbleiben. Achten Sie darauf, den Wasserstrahl erneut von Augen, Ohren und der Naser fernzuhalten. 

Trocknen Sie das Fell schon in der Badewanne ab. Achten Sie darauf, dass die Haare weder verknoten noch abbrechen. Danach heben Sie Ihren Hund aus der Badewanne, und erlauben ihm, sich zu schütteln. 

Beachten Sie, dass das Hundefell im nassen Zustand einen unangenehmen Geruch verströmen kann, da bei Feuchtigkeit die Haut des Hundes ein öliges Talg-Sekret  produziert. 

Lassen Sie den Hund an einem warmen Platz ohne Zugluft trocknen – im Winter in der Nähe der Heizung, im Sommer in der Sonne. Kleine Hunde können Sie auch in eine Decke einwickeln. 

Bürsten Sie das Fell erst, wenn es vollständig getrocknet ist. 

Versuchen Sie, das Hundebad stets so angenehm wie möglich zu gestalten, damit Ihr Hund keine Angst davor hat. Gehen Sie ruhig und gelassen mit Ihrem Liebling um, während Sie beide das Badezimmer betreten. Lassen Sie sich keine negative Aufregung anmerken. Hunde sind sehr empfindliche Tiere und spüren sofort, wenn etwas nicht stimmt. Damit Ihr Hund das Baden positiv verknüpft, können Sie Ihren Vierbeiner loben oder mit Leckerlis belohnen, wenn Sie ihn ins Badezimmer führen, ihn in die Badewanne setzen oder während Sie ihn abwaschen. 

 

Alternativen zum Baden

In der Regel gilt: Lieber bürsten statt den Hund zu baden. Eingetrocknete Verschmutzungen lassen sich oftmals ausbürsten. Falls das Fell zwischendurch verschmutzt ist, können Sie auch ein feuchtes (warmes) Tuch zum Reinigen verwenden. Bei starken Verschmutzungen nur den betroffenen Bereich baden, etwa die Pfoten, die Rute, o. Ä., anstatt den kompletten Hund in die Wanne zu stellen.Bei großer Wärme können Sie mit einem fein dosierbaren Gartenschlauch verschmutzte Pfoten reinigen, bevor der Hund das Haus betritt. Besonders wichtig: Entfernen Sie im Winter Streusalz und Streugut von den Pfoten und insbesondere zwischen den Ballen heraus. Beides kann zu starken Reizungen führen. Im Zweifel die Pfoten baden, ansonsten mit einem Handtuch gründlich säubern.

 

©Anicura

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