Seit 01. Januar 2018 ist Susan Kerl Teil der neuen Praxisleitung im AniCura Kleintierzentrum Mayen. Diese Aufgabe erfordert einerseits ein gutes Verständnis der Abläufe innerhalb des Betriebs und ebenso die Fähigkeit, Mitarbeiter zu führen, wie auch Kenntnisse der Betriebswirtschaftslehre. Im Gegensatz zum Großteil unserer anderen jungen Leiter, hat Susan kein Studium der Tiermedizin absolviert. Sie ist gelernte Tierpflegemeisterin und hat mehrere Jahre ein Tierheim geleitet, bevor sie als Mitarbeiterin an der Anmeldung vor drei Jahren in der Tierarztpraxis begonnen hat. Unabhängig des Werdegangs ist die neue oder zukünftige Rolle eines Klinikleiters eine große Aufgabe, die man als Mitarbeiter sicher nicht in ganzem Umfang durchblicken oder nachvollziehen konnte und/oder auch musste. So stehen unsere angehenden Leiter vor der Herausforderung eine Aufgabe zu übernehmen, in die andere über Jahre hinweg hineingewachsen sind. Um diesen Übergang zu erleichtern ist es uns von AniCura ein Anliegen, möglichst langjährige Mitarbeiter aus dem Team heraus zu entwickeln, die das Team und die Klinik kennen. In unserem fünfteiligen Führungskräftecurriculum (FKC) geben wir unseren angehenden Leitern und auch Mitarbeitern mit Führungsverantwortung Methoden und Wissen an die Hand, um sie bestmöglich auf die Aufgabe als Führungskraft vorzubereiten.
Susan, du warst eine von 13 Teilnehmern in unserem ersten deutschen Führungskräftecurriculum, welche Themen wurden behandelt?
In den fünf Blöcken wurden alle für Führungskräfte relevanten Themen, wie z. B. Mitarbeiterführung, Betriebswirtschaft und Arbeitsrecht behandelt. Für mich eine Besonderheit und wirklich große Hilfe war das Persönlichkeitsprofil nach Lumina Spark, was von jedem von uns erstellt wurde. Eine sehr gute Grundlage, um sich selbst, aber auch seine Kollegen und Mitarbeiter, besser einschätzen zu können.
Als ehemalige Tierheimleiterin hast du bereits Erfahrung als Führungskraft, hast du durch das FKC Methoden oder Werkzeuge an die Hand bekommen, die für dich neu waren und die dir im Alltag helfen?
In meiner Meisterausbildung hatte ich mit vielen Dingen aus dem FKC schon Kontakt. Aber das Besondere am FCK war zum einen, dass es sehr viel moderner aufgebaut ist als ein Meisterkurs und auch viele Themen nicht so antiquiert gelehrt werden, wie es die IHK vorschreibt. So habe ich besonders zum Thema Mitarbeiterführung und -gesprächen sehr viele neue Ansätze kennengelernt, die ich gut im Alltag einsetzen kann.
Welche Rolle hattest du vorher im Team und wie geht das Team damit um, dass du jetzt vom Teammitglied zur Vorgesetzten wurdest?
Nachdem ich meine Arbeit in Tierheimen hinter mir gelassen hatte, begann ich in der Tierarztpraxis von Anja Baronetzky-Mercier als Anmeldekraft und übernahm mit der Zeit immer mehr organisatorische Aufgaben. So wuchs ich langsam in die Rolle der Führungskraft und der Schritt, ab Januar diesen Jahres in die Geschäftsleitung zu gehen, war gar nicht mehr so groß. Unser Team ist wirklich toll und unterstützt mich sehr und steht voll hinter mir. Das tut natürlich sehr gut und macht die neue Aufgabe sehr viel einfacher.
Gab es Aufgaben in deiner neuen Rolle, mit denen du nicht gerechnet hast?
Da fällt mir jetzt spontan keine bestimmte Aufgabe ein, so völlig unerwartet kam für mich bisher nichts. Allerdings muss man sich wirklich sehr gut selbst organisieren, damit man nicht von den vielen kleinen und großen Dingen, die ständig in einer Tierarztpraxis passieren, erschlagen wird. Wenn dann an einem Tag der Röntgencomputer ausfällt, im Labor ein wichtiges Gerät kaputt geht, eine Helferin aus Krankheitsgründen nicht zum Dienst erscheint und sich im Büro die Arbeit stapelt, dann muss man einen kühlen Kopf bewahren und Prioritäten setzen.
Aber da helfen mir meine Erfahrungen aus der Tierheimarbeit sehr, denn auch dort mussten oft zur selben Zeit viele wichtige Dinge gleichzeitig erledigt werden.
Welcher Bereich deiner neuen Tätigkeit fällt dir am schwersten?
Ganz ehrlich, das lange Sitzen im Büro. In meiner Zeit im Tierheim war ich immer unterwegs und hatte nie wirklich Zeit lange am Schreibtisch zu sitzen. An der Anmeldung musste ich auch ständig irgendwo mit anfassen, etwas nachfragen oder holen. Aber jetzt beschränkt sich meine Arbeit eigentlich auf meinen Schreibtisch im Büro und dazugehört eben viel Sitzen. Aber ich versuche das aufzulockern und immer mal wieder “unten” nach dem Rechten zu sehen.
Denkst du, es ist für dich und die anderen Teilnehmer von Vorteil, dass es sich um einen AniCura internen Kurs gehandelt hat?
Auf jeden Fall war es ein riesiger Vorteil, dass die Teilnehmer alle in AniCura-Kliniken und -praxen arbeiten. So konnten unglaublich viele Erfahrungen ausgetauscht und Verbindungen geknüpft werden. Außerdem wurde jedem von uns klar, dass wir nicht allein mit unseren Sorgen und Problemen sind, denn fast jeder hatte ähnliche. Wir waren und sind wirklich eine tolle harmonische Gruppe, die auch jetzt nach dem Ende des FKC versucht, den Kontakt zu halten.
Welche Unterstützung bekommst du von AniCura?
Das zentrale AniCura DACH-Team ist immer ansprechbar bei allen anfallenden Fragen. Diese Vernetzung wurde durch das FCK natürlich verstärkt und hat mir die Scheu genommen, einfach nachzufragen.
© Susan Kerl, Klinikleitung, AniCura Kleintierzentrum Mayen