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Fellwechsel Hunde

Zweimal im Jahr steht der Fellwechsel bei vielen Hunden an. Die meisten Hundebesitzer wissen, dass der eigene Liebling in dieser Zeit mehr als sonst haart. Was es mit dem Fellwechsel bei Hunden genau auf sich hat und wann es sich doch um bedenklichen Haarausfall beim Hund handeln könnte, erfahren Sie im folgenden Artikel.

Was ist der Fellwechsel bei Hunden? 

Hunde unterliegen aufgrund der evolutionsbedingten Prägung, sich dauerhaft draußen aufzuhalten, dem zweimal jährlichen Fellwechsel. Dies bezeichnet den jahreszeitlich abhängigen Verlust von Haaren, um Platz für neues, temperatur-angepasstes Fell zu schaffen. Selbiges schützt den Hund wiederum im Herbst und Winter vor Kälte und verhindert eine Überhitzung in den wärmeren Monaten. Ein vollständiger Wechsel des Haarkleids benötigt im Schnitt jeweils bis zu 8 Wochen. Oft variiert die Farbe des Sommer- und Winterfells. 

Wie kommt es zum Fellwechsel?

Hundehaare wachsen in Zyklen, die sich aus verschiedenen Phasen zusammensetzen:

In der ersten Phase, der sogenannten Wachstumsphase, bilden sich die Haarwurzeln, aus denen die einzelnen Haare wachsen. Dann entstehen keine neuen Zellen mehr und die Haare lösen sich ab. Nach dem Haarverlust erfolgt eine Pause, die sogenannte Kenogenphase. Durch die Dauer dieser Kenogenphase wird die Dichte des Fells gesteuert. Im Anschluss regeneriert sich die Haarwurzel wieder und es kommt zu einer neuen Wachstumsphase. Der Ablauf dieser Phasen ist genetisch gesteuert. Bei einigen Hunderassen, wie beispielsweise beim Pudel, befinden sich die Haare dauerhaft in der Wachstumsphase, weshalb diese fast gar nicht haaren. Der eigentliche Fellwechsel bleibt aus. Dafür müssen diese Vierbeiner regelmäßig geschoren oder getrimmt werden. 

Das Fell des Hundes besteht aus Haaren, die mit einer Haarwurzel in der Haut verankert sind. Die Luft zwischen den Haaren wird vom Körper angewärmt und bildet ein Luftpolster und damit eine wärmende Schutzschicht. 

Hundehaare lassen sich in die längeren, gröberen Deckhaare (Grannenhaare) und die feinere Unterwolle unterteilen. Je nach Rasse ist eines der beiden mehr oder weniger ausgeprägt. Außerdem verändert sich ihr Anteil jahreszeitbedingt.

 

Wann findet der Fellwechsel bei Hunden statt?

Der genaue Zeitpunkt des Fellwechsels hängt von der Temperatur und Tagesdauer ab und kann jedes Jahr daher zu unterschiedlichen Zeiten stattfinden.

 

Wechsel des Haarkleids im Frühjahr

Wenn die Tage allmählich wieder länger und wärmer werden, beginnt der Hundekörper das Winterfell abzuwerfen, um Platz für das dünne Sommerfell zu schaffen. Im Gegensatz zum Winterfell besitzt das Sommerfell weniger Unterwolle und wärmt viel weniger.  

 

Wechsel des Haarkleids im Herbst

Im Herbst verdichtet sich die Unterwolle Ihre Lieblings, um ihn vor der Kälte zu schützen, während das sommerliche Deckhaar wiederum lichter wird. Da sich das Fell im Herbst eher verdichtet, kommt es vergleichsweise zu weniger Haarausfall beim Hund als im Frühling. 

 

Wie stark haaren die Hunde?

Das Haaren und der Fellwechsel ist bei Hunden von Alter, Rasse und Hormonstatus abhängig: Ältere Hunde verlieren mehr Haare als jüngere. Kastrierte Tiere haaren generell mehr als unkastrierte Hunde. Hündinnen wiederum haaren zu Beginn der Läufigkeit besonders. Bei einigen Hunden lösen auch Stresssituationen, wie z. B. das Autofahren oder der ungewohnte Tierarztbesuch vermehrten Haarausfall aus. 

Manche Hunderassen verlieren das ganze Jahr über Fell – sie haben also keine zwei ,,festen’’ Fellwechsel. Dennoch haaren diese Hunde im Frühling am stärksten, da sie dann das dichte Unterfell abstoßen.

Andere Rassen mit sehr langem oder drahtigem Haar büßen kaum Fell ein. Das erspart zwar das vermehrte Staubsaugen, jedoch ist hier eine regelmäßige Fellpflege und Fellkürzung beim Hundefriseur angeraten. Aufgrund des ausbleibenden Fellwechsels bei diesen Hunden neigt das Haarkleid zum Verfilzen und würde nahezu endlos lange wachsen. 

Kurzhaarige Hunde wie zum Beispiel die französische Bulldogge oder die Deutsche Dogge büßen ebenfalls kaum Fell ein, reagieren aber deswegen auch besonders anfällig auf Hitze und Kälte.

Es gibt auch einige Rassen, die überhaupt nicht haaren und als besonders allergikerfreundlich gelten. Dazu gehören der Pudel, Labradoodle, der Goldendoodle oder der Maltipoo. Letztere besitzen eine ähnliche Fellstruktur wie der Pudel und verlieren dementsprechend kaum Haare. 

Es existieren auch Hunderassen, die nahezu keine Haare besitzen. Dazu gehören der mexikanische Xoloitzcuintle oder der Peruanische Inka-Hund. Einen Fellwechsel bei diesen Hunden gibt es dann natürlich nicht. 

 

Wie pflege ich mein Tier während des Fellwechsels?

Bevor die alten Haare ausfallen, sterben diese ab und liegen meist lose im Fell herum und behindern damit die Luftzirkulation zwischen den Haaren. Das kann mitunter zu verstärkter Schuppenbildung und Juckreiz führen. Ihr Vierbeiner beginnt sich zu kratzen und kann mit seinen Krallen die Haut verletzen, was wiederum Entzündungen nach sich ziehen kann. Daher ist die Fellpflege während des saisonalen Fellwechsels besonders wichtig. Integrieren Sie das tägliche Bürsten in den Alltag. Damit entfernen Sie die losen Haare, lösen Verknotungen und Verfilzungen und erleichtern so den Fellwechsel Ihres Lieblings. Außerdem regt das die Talgdrüsen an und beugt Juckreiz vor. Für die meisten Hunde ist die Prozedur sehr angenehm und stärkt die Bindung zwischen Halter und Haustier.

Auch mit der Ernährung können Sie Ihren Vierbeiner beim Wechseln des Fells unterstützen. Hunde im Fellwechsel benötigen hochwertige Proteine sowie ein Mehr an Biotin, Vitaminen und Mineralstoffen.

 

Fellwechsel bei Hunden – Wann soll ich zum Tierarzt?

Ein gesunder Fellwechsel bei Hunden zeichnet sich durch eine neue, glänzende Haarpracht aus. 

Kritisch zu betrachten sind glanzloses, stumpfes Fell, ölige oder ausgedünnte Haare sowie kahle Stellen, die im Zweifel gar Entzündungen aufweisen. Dann sollten Sie Ihren Tierarzt zu Rate ziehen. Das gilt auch, wenn sich Ihr Tier auffallend oft kratzt, leckt, am Fell beißt oder dieses unangenehm riecht oder vermehrt Schuppen bildet. 

Oft sind es Ektoparasiten, wie Milben oder Flöhe, aber auch Endoparasiten, wie Leishmanien, welche die Ursache für den krankhaften Haarausfall beim Hund sein können. 

Zeigen sich kreisrunde haarlose Stellen im Fell und ist die Haut gerötet und entzündet, so kann dies ein Hinweis auf eine allergische Reaktion oder gar eine Hautpilzerkrankung sein. 

Auch Stoffwechsel- und Organerkrankungen (z.B. Niereninsuffizienz) sowie Hormonstörungen (z.B. Schilddrüsenerkrankungen) können ungesundes Fell begünstigen. 

Stress oder Nährstoffmangel beeinträchtigen ebenfalls die Qualität des Fells. Lassen Sie Ihren Tierarzt die Ursache des Fellverlustes klären und besprechen Sie mit ihm die erforderlichen Therapiemaßnahmen für Ihren Vierbeiner. 

 

Fellwechsel oder Haarausfall? Behalten Sie Ihren Vierbeiner im Auge

Der jährliche Fellwechsel ist bei Hunden ein natürlicher Prozess und tritt jeweils im Frühling und im Herbst ein. Wenn ihr Liebling jedoch außerhalb dieser Zeiträume in erhöhtem Maße haart, dann sollten Sie das durchaus im Auge behalten. Treten weitere Symptome wie stumpfes, übel riechendes Fell, Entzündungen oder Verhaltensauffälligkeiten Ihres Hundes auf, sollten Sie umgehend beim Tierarzt vorstellig werden.

 

©Anicura

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