Was sich liebt, das neckt sich. Doch noch lange nicht immer gehen diese Neckereien ohne Folgen ab. So war es auch bei Paris, die mit ihrer Schwester gerauft hatte. Dabei hatte ihr die Dalmatiner-Hündin in den Schwanz gebissen. Die Folge war eine offene Fraktur, die auch noch zu eitern begann. Der Gang zum Tierarzt war wegen großer Schmerzen nun unvermeidlich. Es musste sogar überlegt werden den Schwanz zu amputieren.
Wir wollten jedoch den Versuch machen, das stark entzündete Organ zu erhalten. Das linke Bild zeigt das Röntgenbild vor der Operation. Während der Operation konnten die dünnen Wirbelfragmente auf einen Draht aufgefädelt werden. Das besondere Problem dabei war, die Knochenteile nicht zu sprengen. Entzündungshemmer und Antibiotika sollten Schmerzen und Infektion kontrollieren.
Paris war trotz Verletzung ein sehr fröhlicher Hund, der auch mit Verband gerne mit dem Schwanz wedelte. Dennoch hat der steife Verband das Schwanzpeitschen soweit reduziert, dass der Draht sich erst gegen Ende der sechsten Woche lockerte und aus dem inzwischen geheilten Knochen auswanderte.
Ganz rechts zeigt sich: Ende gut - alles gut. Der Wirbel war gut zusammengeheilt. An der leichten Verdickung der Weichteile sieht man, dass die Entzündung nach 6 Wochen noch nicht ganz abgeheilt war. Und obwohl er etwas kürzer ist als die anderen Wirbel, ergab sich ein sehr gutes funktionelles Ergebnis.
Inzwischen ist das Missgeschick Jahre her: Weder dem Hund noch seinem Schwanz ist noch etwas anzumerken. Paris ist wieder ganz die Alte. Und sie spielt weiter ausgelassen mit Filou. So haben weder ihr Schwanz noch ihr freundliches Wesen unter dem Unfall gelitten.
© Dr. Staudacher, AniCura Aachen
