Hunde nehmen Fremdkörper meistens beim Spielen auf oder verschlucken sie irrtümlich als „Beute“. Es sind allerlei Spielzeuge, Bälle oder Steine. Häufig gibt es Fremdkörper auch im Zusammenhang mit gestohlenem Essen wie z.B. der Schaschlikspieß. Manchmal sehen die Dinge genießbar aus wie z.B. der Stein, auf den aus dem Grill Fett getropft ist, ein Eis mit Stiel oder der Angelhaken, an dem noch der Wurm zappelt. Genießbar sind diese Dinge jedoch nicht - und gut verdaulich schon gar nicht. So kann daraus schnell ein Darmverschluss resultieren. Dem Besitzer zeigt er sich zunächst in vielen Fällen als Erbrechen, das auch nach einem Tag nicht weg geht oder innerhalb kurzer Zeit immer kräftiger oder häufiger wird. Wird auch aufgenommenes Wasser wieder erbrochen, ist eine genaue Untersuchung unerlässlich.
So erging es auch Murphy. Er hatte Freude an einer schwer verdaulichen, amorphen Masse. Er hatte sie aufgenommen, in Dünndarm wurde sie aber zu einem harten, unverdaulichen Stopfen. Schließlich ging nichts mehr. Er erbrach nur noch und war nicht mehr zum Aufstehen zu bewegen. Also wurde er geröngt, kam schnell auf den Op-Tisch. Während der Heilungsphase haben seine Besitzer Murphy mit der Kamera beobachtet. Hier geben wir Ihnen einen Eindruck davon.
Zuerst ging es Murphy gar nicht gut. Er war ziemlich schlapp, lag einige Tage am Tropf, weil sein Darm überhaupt nicht arbeiten wollte. - Und den Halskragen oder sein tolles Hemd fand er gar nicht modisch. Sobald man sie ihm auszog, leckte er aber an der Wunde.
Sechs Tage nach der Operation roch er aber etwas. "War da nicht was Leckeres?", fragte er sich. Und: Seine Nase hatte ihn nicht betrogen!
Nach zwei Wochen ging es Murphy wieder gut. Er räkelte sich wieder in seinem Bett. Die Verdauung klappte auch wieder prächtig. Er musste nur noch Haare über die Operationswunde wachsen lassen.
© Dr. Staudacher, AniCura Aachen