Nach Beendigung meines Studiums an der Veterinärmedizinischen Universität in Wien hat es mich nach Deutschland verschlagen. Nachdem ich meine Doktorarbeit, sowie ein rotierendes Internship an der Ludwig-Maximilians-Universität in München beendet habe, hatte ich die Möglichkeit, eine internationale Spezialisierung für Innere Medizin der Kleintiere (Residency- ECVIM-CA) in Gießen zu beginnen. Die Ausbildungsdauer einer Residency (mehrjährige Spezialausbildung in der Tiermedizin) beträgt in den meisten Fällen 3 Jahre. Durch einen glücklichen Zufall hatte ich nach Absolvierung dieses Ausbildungsprogrammes das Angebot vorübergehend in Jönköping (Schweden) zu arbeiten.
Die schwedische Stadt Jönköping
Die Stadt Jönköping stellte sich für mich bei den ersten Recherchen nicht als absolute Weltstadt dar, hatte aber trotzdem einen sehr überzeugenden Charme. Jönköping hat ca. 85 000 Einwohner und liegt am Südende von Schwedens zweitgrößtem See, dem wunderschönen Vättersee, mitten in Schweden zwischen Stockholm und Göteborg. Die Natur im Umkreis von Jönköping ist wunderschön und perfekt geeignet für sportliche Aktivitäten.
Arbeiten in Schweden
Bereits im Vorfeld hatte ich mehrfachen Email-Kontakt mit der ansässigen Klinikleitung und enorme Unterstützung bei administrativen Angelegenheiten. Die Beantragung einer temporären Arbeitserlaubnis stellte sich als äußerst simpel dar und war mit der Zusendung einer Email erledigt. Abgesehen von dem Flug nach Göteborg, wo praktischerweise der diesjährige Congress of Veterinary Internal Medicine (ein tiermedizinischer Kongress zur inneren Medizin) ausgetragen wurde, hatte ich keinerlei Vorbereitungen getroffen. Nach meiner Ankunft in Jönköping wurde ich sehr herzlich empfangen. Neben einem kleinen Häuschen wurde mir auch ein Auto der Klinik zur Verfügung gestellt.
Trotz der sprachlichen Barriere (da ich zu diesem Zeitpunkt kein Wort schwedisch gesprochen habe) war das Arbeitsklima sehr angenehm. Man hatte nach kürzester Zeit das Gefühl, ein willkommenes Mitglied des, zu dieser Zeit etwas unterbesetzten, Teams zu sein. Die von mir gehaltenen wöchentlichen Vorträge sowie Unterstützung bei der Aufarbeitung komplexer internistischer Patienten wurden dankend angenommen. Zusätzlich wurden zahlreiche klinikinterne Fortbildungen sowie klinikübergreifende Weiterbildungen mit anderen Kliniken angeboten. So wurde zum Beispiel während meines Aufenthaltes ein zweistündiger Vortrag über Hypoadrenokortizismus (auch Morbus Addison) von Dr. Jeannette Hason, PhD (Dipl. ECVIM-CA) gehalten.
Resümee
Zusammenfassend waren meine persönlichen Erfahrungen für AniCura in Schweden zu arbeiten durchwegs positiv. Durch das vernetzte Arbeiten verschiedener Länder wird das Ziel Veterinärmedizin auf hohem Niveau anzubieten gemeinsam verfolgt.
Insbesondere für Spezialisten aber auch für Berufseinsteiger der Veterinärmedizin stellt AniCura Schweden eine attraktive berufliche Möglichkeit dar, die ich gerne weiterempfehle.
© Dr. Maximiliane Mueller, Tierärztin