Hinweis

Achtung: An der Kreuzung Holstenhofweg/Rodigallee ist aufgrund von andauernden Bauarbeiten mit Verzögerungen/Stau zu rechnen!

Flöhe

Flöhe sind beissende blutsaugende Parasiten. Man kann sie als bräunliche 1,5 – 3 mm lange Insekten vor allem am hinteren Teil des Hundekörpers (Kruppe, Bauch, Oberschenkel) finden. Die Hinterbeine sind als Sprungbeine sehr kräftig angelegt die Sprünge bis zu einem Meter erlauben.
Da Flöhe sehr wenig wirtsspezifisch sind, ist eine Übertragung zwischen Hunden, Katzen und Menschen möglich. Die bei unseren Hunden am häufigsten auftretende Art ist der Katzenfloh (Ctenocephalides felis), weniger häufig sind Hunde- oder Menschenflöhe.
Mit einem Flohkamm kann die Diagnose des Flohbefalls gestellt werden. Es können entweder Flöhe oder deren Kot aus dem Hundefell aufgenommen werden. Da der Flohkot verdautes Blut enthält, verfärbt er ein feuchtes weißes Tuch rötlich.

Flohspeichelallergie

(siehe auch Allergie)
„Jeder ungeschützte Hund hat hin und wieder einen Floh“ diese Aussage der Tierärzte erstaunt viele Besitzer, da sie oft die Flöhe selbst gar nicht bemerken. Tatsächlich sind Flöhe nur bei sehr starkem Befall am Hund wahrzunehmen. Gerade wenn ein Hund unter einer Flohspeichelallergie leidet, genügen wenige Flohbisse, um extremen Juckreiz auszulösen, der wiederum zu anderen Folgeinfektionen der Haut führt und sich unerkannt oft als schwere chronische Hauterkrankung darstellt. Da bei dieser Erkrankung gelegentlicher Flohbefall ausreicht, sieht man in den allermeisten Fällen bei den betroffenen Tieren keine Flöhe.

Floh als Überträger anderer Infektionen

Außerdem ist der Floh Zwischenwirt für den Gurkenkernbandwurm (Dipylidium caninum), vor dem auch bei regelmäßiger Entwurmung ohne gute Flohkontrolle nicht sicher geschützt werden kann. Auch eine Reihe bakterieller Infektionen werden mit Hilfe von Flöhen übertragen.

Lebenszyklus

Um eine erfolgreiche Flohprophylaxe durchführen zu können, muss man einige Besonderheiten des Lebenszyklus der Flöhe wissen. Nur etwa 5% der Flohpopulation sind als erwachsene Flöhe in der Umgebung vorhanden und 95% bestehen aus jüngeren
Entwicklungsstadien. Die Erwachsenen leben als beißende Blutsauger auf den Hund, wo sie sich 24 – 36 Stunden nach der Blutmahlzeit paaren. Die Eier werden vom Hund aus, z.B. auf den Schlafplatz, abgelegt. Aus den Eiern entwickeln sich Larven, die sich ins Dunkle verkriechen und sich aus organischen Substanzen, wie z.B. dem Kot der erwachsenen Flöhe, ernähren. Wenn sich die Larven verpuppen, können die sehr widerstandsfähigen Puppen mehrere Monate in der Umgebung überleben. Auf Reize wie Erschütterung, CO2 und steigende Temperaturen schlüpfen dann die erwachsenen Flöhe. Bei günstigen Bedingungen (hohe Temperaturen, hohe Luftfeuchtigkeit) dauert der Lebenszyklus 3 - 4 Wochen, er kann bei weniger guten Umständen mehrere Monate dauern.

Integrierte Flohbehandlung

... oder Flohferien

Da die gesamte Entwicklung in der Umgebung des Hundes abläuft, ist bei einem starken Befall eine integrierte Flohbehandlung zur erfolgreichen Elimination aus dem Haushalt wichtig.
Dazu gehört, dass alle Hunde und Katzen, ggf. auch Heimtiere mit, für die jeweilige Tierart zugelassenen Medikamenten behandelt werden. Einige von Hunden problemlos vertragene Präparate können für Katzen oder Kaninchen tödlich sein. Wir versuchen mit Ihnen das optimale Behandlunsschema für Ihr Tier und Ihre Haltungsbedingungen zu finden, je nachdem welche Tierarten im Haushalt leben und wie diese behandelt werden sollen. Schnell und einfach ist die Verwendung von Spot on Produkten, aber auch Sprays sind erhältlich. Wichtig ist, dass von dem Präparat die erwachsenen Flöhe (Adulte) getötet und die Entwicklungsstadien (Eier, Larven) in der Umgebung abgetötet oder in ihrer weiteren Entwicklung gehemmt werden. So genannte Juvenilhormonanaloga verhindern die Entwicklung aus Eiern und Larven zum Adulten und damit die Weitervermehrung. Die Wirkstoffe werden von den erwachsenen Flöhen aus dem Blut und der Haut des Hundes aufgenommen und über den Flohkot, der ja als Nahrungsquelle für die Larven dient, an diese weitergegeben. Auch die medikamentenhaltigen Hautschuppen des Hundes dienen der Ernährung der Nachkommen, und führen so zur Entwicklungshemmung. Trotzdem ist auch eine gesonderte Umgebungsbehandlung angezeigt. Dazu gehört das Waschen aller Decken und Kissen bei über 60° (Alternative: einfrieren). Durch gründliches Staubsaugen lässt sich die Anzahl der im Teppichboden befindlichen Eier und Larven gut reduzieren (Beutel entsorgen!). Zusätzlich können Umgebungssprays verwendet werden, die die übrigen Eier und Larven abtöten bzw. die Weiterentwicklung hemmen. Bei solchen Maßnahmen sollten vor allem Orte berücksichtigt werden, an denen der Hund sich oft aufhält, inklusive Autorücksitz und ggf. das Sofa. Als kontinuierliche Prophylaxe sollte eine regelmäßige Weiterbehandlung der Haustiere z.B. mittels Spot on Präparaten durchgeführt werden. Zu beachten ist, dass die Abstände kürzer als vom Hersteller angegeben sein sollten, wenn der Hund oft Schwimmen geht oder aus medizinischen Gründen oft gebadet werden muss. Es wird immer ein Teil des Medikamentes abgewaschen, je nach Präparat mehr oder weniger. Aufgrund der immer wärmer werdenden Winter, sind diese vorbeugenden Maßnahmen ganzjährig zu empfehlen.

Alle der beschriebenen parasitären Infektionen sind durch Medikamente behandelbar, die in der Regel sehr gut verträglich sind.
Gerade bei den durch die genannten Parasiten, insbesondere die Zecken, übertragenen Krankheiten gilt, dass es wichtig ist, die frühen Symptome richtig zu deuten, damit schnell und angemessen gehandelt werden kann. Eine gute Zeckenprophylaxe sollte zum Schutz vor den teilweise lebensbedrohlichen Erkrankungen ernst genommen und regelmäßig durchgeführt werden.

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