Fütterungsempfehlungen für Wildvögel

Wildvögel richtig füttern

Fütterung im Winter ja oder nein?

Ich werde häufig gefragt, ob ich die Wildvögel im Winter füttere.

Ja, tue ich und zwar reichlich. Leider ist unsere Landschaft durch unsere Zivilisation inzwischen zum größten Teil so stark mitgenommen, dass gerade im Winter die natürlichen Futterquellen fehlen.

Fütterung grundsätzlich vom Nestling/Küken bis zum erwachsenen Vogel

Besonders während der Nestlingssaison bekommen wir leider immer wieder fehlernährte Jungvögel zu spät gebracht.
Die empfindlichen Nestlinge sollten stündlich gefüttert werden und zwar von Sonnenaufgang bis Sonnenuntergang. Frisch geschlüpfte Vögel sogar halbstündlich.

Jungvögel tolerieren für sie unverdauliches Futter sehr schlecht und sterben schnell an Fehlernährungen. Leider sperren die Vögel nach Futter - egal was man Ihnen anbietet. Die Folgen sind leider oft tödlich!

Noch eine wichtige Bitte: Wenn Sie Jungvögel füttern, dann formen Sie bitte immer Schnabel gerechte Kügelchen aus dem zu verabreichenden Futter!

Alle Jungvögel sollten regelmäßig mit Korvimin R oder einem anderen Vitamin-Mineralgemisch versorgt werden.

Fütterung unterschiedlicher Vogelarten

Insektenfresser

 

z.B. Meisen, Schwalben, Rotschwänzchen, Bachstelzen, Kleiber, Fitis, Laubsänger, Braunellen, Schnäpper

 

  • Nestlinge: Zuerst bekommen die Kleinen Teile von Heimchen, ohne Beine und ohne Kopf, dann  mittlere Heimchen ohne Hinterbeine plus Buffalos/ Pinkys. Soll frisch aufgetaute Drohnenbrut verfüttert werden, sollte diese zuerst gesiebt und dann tropfenweise per Spritze verabreicht werden, da sonst die Gefahr besteht, dass sich die Kleinen verschlucken.

  • Adulte Vögel: Heimchen, Pinkys, Buffalos , Drohnenbrut, evtl. Wachsmaden bei sehr mageren Vögeln.  Zusätzlich im Winter: Winterstreufutter – Mischung anbieten, denn gerade im Winter haben sich viele an dieses gewöhnt und nehmen es gerne an.

Mauersegler, ein spezieller Insektenfresser

 

  • Nestlinge werden entweder mit Wachsraupenstückchen, Drohnenbrut oder Heimchen gefüttert.

  • Stark abgemagerte und geschwächte Tiere nehmen häufig nur Drohnenbrut per Sonde verabreicht an, da sie alles andere wieder auswürgen.

  • Erwachsene Mauersegler werden mit Wachsmaden gefüttert.

Spechte - noch ein spezieller Insektenfresser

  • Jungvögel: Wachsraupen oder größere Heimchen, Pinkkys und Buffalos

  • erwachsene Vögel: Wachraupen, Pinkys + Buffalos, Heimchen; Insektenfutter zum selbst essen anbieten. Gerne wird auch Drohnenbrut genommen, die selbstständig aus den Waben gehackt wird. Buntspechten kann man im Winter zusätzlich Winterstreufutter und Fettfutter anbieten.

Körnerfresser

Gruppe 1 - Sperlinge, Buchfinken

  • Nestlinge: Avifood neonate, Buffalos/Pinkys oder Heimchen ca. 1/2 der Mahlzeit, dazu Beoperlenstückchen gemahlenes Waldvogelfutter erst anbieten, wenn sie etwas größer sind.
    Das Futter wird gerne auch aus einer 1 ml. Spritze genommen.

Gruppe 2 - Grünfinken, Kernbeißer, Gimpel, Zeisige sind echte Körnerfresser

  • Diese Vögel werden von ihren Eltern in den Kropf gefüttert, das bedeutet, dass sie eine relativ große Futtermenge auf einmal aufnehmen wollen. Das Futter wird  per Spritze hinter der Zunge in den Schnabel verabreichen. Wir beginnen mit 0,3 ml, später wird durchaus 1 ml bzw. beim Kernbeißer sogar 2 ml pro Mahlzeit vertragen. Wenn der Kropf leer ist, darf wieder gefüttert werden. Das dauert zwischen 30 min und zwei Stunden.

  • Nestlinge: Wir beginnen mit Avifood recovery als Alleinfutter. Später wird ca. 30% gemahlenes Waldvogelfutter in den Futterbrei gemischt.
    Kritisch ist der Weg in die selbstständige Futteraufnahme: Kolbenhirse, zerhackte, geschälte Körner und Waldvogelfutter. Ein älterer Jungvogel, oder ein verträglicher erwachsener Vogel, der selbstständig frisst, hilft den Ästlingen die Futteraufnahme zu erlernen.

  • Die erwachsenen Körnerfressern sollten Waldvogelfutter, Unkrautsamen, Grassamen, unreife Löwenzahnsamen und Winterstreufutter, Endiviensalat, Vogelmiere oder Löwenzahn angeboten bekommen.

Nur Sperlinge fressen auch als erwachsene Vögel gerne Pinkys, Buffalos und Drohnenbrut und vertragen dies auch gut.

Weichfresser (Amseln, Drosseln, Stare)

  • Nestlinge werden mit Drohnenbrut, kleinen Regenwürmern, kleinen Wachsmaden und eingeweichte Beoperlen (maximal 30%)  gefüttert.

  • Ältere Jungvögel bieten wir zusätzlich Beeren und Weichfresserfutter an.

  • Erwachsene Drosseln fressen Weichfresserfutter, Wachsmaden, Regenwürmer und Obst.

  • Bei schwer kranken Tieren wird kurzzeitig auch Drohnenbrut per Sonde verabreicht vertragen. Aus Dauer ist sie zu fett.

Rabenvögel und Verwandte

Rabenvögel: Eichelhäher; Dohle; Elster; Rabenkrähe

  • Große und kleine Beoperlen, Regenwürmer, Drohnenbrut, Wachsmaden außerdem Beeren gefroren oder frisch; grobes Weichfresserfutter einweichen.
  • Zur Not vertragen sie auch eingeweichtes Katzenfrockenfutter.
  • Später, wenn sie selber fressen: klein geschnittene Küken, Wachsmaden, große Beos, Weichfresserfutter, Getreidesaaten, Nüsse und Salat 

Enten- und Gänseküken

  • Küken bekommen Pinkys, Buffalos sowie Entenkükenstarter (Pellets) und klein- geschnittenen Salat oder Vogelmiere angeboten.

  • Erwachsene Tiere bekommen Entenpellets, klein-geschnittenen Salat und geschrotetes Hühnerfutter angeboten. Gerne werden auch Wasserflöhe und Wasserpest angenommen.

Tauben

  • Jungtauben: ganz kleine Taubenküken bekommen Sonden aus Nutri Bird A19 mit Almazyme, später Taubenteig oder Pellets von Sollfrank einweichen und Kügelchen formen.Nach Möglichkeit einer Tauben-Mama unterschieben!

  • Erwachsene Tauben: normales Taubenfutter ist für Ringel-, Felsen-  und Stadttauben geeignet. Türken- und Turteltauben bekommen Jungtaubenfutter

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