Blutspende beim Hund
Blutspenden rettet Leben, so heißt es bei den Menschen. Allerdings gilt das auch bei unseren vierbeinigen Freunden. Immer größere Bedeutung erhält dieses Thema und wir möchten euch nochmal ein paar Infos dazu an die Hand geben.
Aufgrund verschiedenster Ursachen kann es nötig sein, dass ein Tier eine Bluttransfusion braucht. Bevor wir allerdings transfundieren können, muss man eine Blutkonserve vor Ort haben.
Ich möchte hier kurz erklären, wie das abnehmen einer solchen Bluttransfusion abläuft, sozusagen einen Blick hinter die Kulissen geben.
An erster Stelle steht die Überprüfung, ob euer Hund aktuell für eine Blutkonserve geeignet ist. Dazu wird ein Blutbild gemacht. Das Ganze geschieht noch in eurem Beisein. Ist diese Untersuchung unauffällig, nehmen wir euren Hund für den weiteren Prozess mit, um ein ruhiges und „unbekanntes“ Klima zu schaffen. Ihr werdet es kaum glauben, allerdings sind die meisten Hunde ohne euch, den Besitzer, ruhiger.
Der nächste (und eigentlich auch schon letzte) Schritt ist die Abnahme der Transfusion. In ruhigem Klima wird euer Hund auf einen Tisch gehoben. Dort oben darf er es sich auf einer Decke gemütlich machen und sich auf die Seite legen. Die Bluttransfusion wird am Hals entnommen und um dies unter möglichst keimfreien Bedingungen zu machen, müssen wir eine kleine Stelle rasieren und mit Hautdesinfektion benetzen. Wir halten den Hund so wenig wie möglich und so viel wie nötig fest. Festhalten ist insofern nötig, da es schonmal 15 Minuten dauern kann, bis wir die komplette Transfusion haben. In dieser Zeit darf sich der Hund so wenig wie möglich bewegen. Hat alles geklappt, wird noch schnell ein Verband angelegt und eine Portion Futter für den neuen Helden aufgetischt. Wenn alles verputzt ist, bringen wir euch euren Lebensretter wieder. Für euch ist danach schon alles erledigt, ihr könnt nach Hause fahren und euren Hund die nächsten Stunden etwas schonen. Warum? Es ist trotzdem für den Hund und seinen Körper anstrengend. Wenn wir als Mensch Blut spenden, sollten wir uns danach auch nicht überanstrengen, so auch der Hund nicht. Also, lieber einen Gang runterschalten und entspannen.
Die gewonnene Vollblutkonserve wird nun noch bei Erstspende auf die Blutgruppe getestet, beschriftet und in einem Kühlschrank eingelagert. So gekühlt, hält die Konserve vier Wochen.
Vollblutkonserve bedeutet, dass das Blut nicht weiterverarbeitet wird. Heißt das, dass es noch weitere Möglichkeiten gibt? Ja, die gibt es. Wir im Haus können das Blut noch weiterverarbeiten und in seine zwei Hauptbestandteile trennen. Dem flüssigen und dem festen Anteil. Mithilfe einer Blutzentrifuge trennen wir den flüssigen vom festen Teil und separieren das Ganze mit einer Blutpresse. So erhalten wir das Blutplasma und ein Erythrozytenkonzentrat. Da wir das Blut innerhalb von 4 Stunden verarbeiten und das Blutplasma einfrieren, erhalten wir das sogenannte „Fresh Frozen Plasma“, welches 1 Jahr bei -28°C aufbewahrt werden kann. Das Erythrozytenkonzentrat ist, genau wie die Vollblutkonserve, vier Woche verwendbar.
Warum das Ganze? Ganz einfach, nicht jedes Tier was eine Bluttransfusion braucht, muss eine Vollblutkonserve erhalten. Dann ist es gut, wenn man die Auswahl zwischen den drei verschiedenen Konservenarten hat.
Nun kommen wir zu dem, worauf ihr wahrscheinlich die ganze Zeit wartet.
Welche Hunde sind geeignet:
- Gesunde Hunde zwischen einem und sieben Jahren
- Körpergewicht über 25kg
- Keinen Auslandaufenthalt
- Gehorsames und ruhiges Verhalten
Sollten wir euch nach all den Informationen davon überzeugt haben, dass auch euer Hund Leben retten soll, freuen wir uns! Falls das so sein sollte, meldet Euch doch bei uns und wir nehmen euren Hund direkt in unsere Spenderkartei auf.
P.S.:
Bitte zieht eurem Hund, falls vorhanden, nach der Blutspende ein Geschirr an, da durch ein Halsband zu viel Druck auf die Punktionsstelle gegeben wird.